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05.07.2005, © Vivienne

Von männlichen Einzelgängern und weiblichen Glucken

Mann und Frau passen nicht zusammen.
Können sie gar nicht.
Wenn man so Pauschalaussagen trauen darf.
Die man immer wieder zu hören bekommt.
Ernsthaft.
Männer waren schon in der Urzeit Jäger.
Einzelgänger.
Für das Zusammenleben sind sie daher nicht geschaffen.
Sie brauchen Freiräume.
Und sie lieben es allein zu sein.
Außer zur Paarungszeit.
Wer sie knebeln will, wird sie verlieren.
Frauen sind anders.
Die wollen immer ein Nest bauen.
Mit Kindern.
Sie suchen Geborgenheit und Nähe.
Die ihnen der Mann nicht geben kann.
Nicht auf Dauer.
Schließlich ist der ein Einzelgänger.
Und als solcher will er meistens seine Ruhe haben…
Und darum kann es nicht funktionieren.
Dass Mann und Frau auf Dauer zusammenleben.
Und glücklich werden.
Es ist die Ausnahme…

Finden Sie auch?

Ich finde das nicht.
Das sind alles Gemeinplätze.
Populärpsychologisch.
Ich kann mir manches ehrlich gesagt nicht vorstellen.
Dass das Leben der Steinzeitmenschen uns noch immer mehr prägt.
Als unser Umfeld.
Unsere Erziehung.
Unsere eigenen Erfahrungen.
Vor allem glaube ich auch an die Vererbung.
Durchaus auch von Vater auf Tochter.
Und von Mutter auf Sohn.
Nicht wenige Frauen sind daher geborene Einzelgänger.
Holen sich die Männer, die sie brauchen.
Und spucken sie wieder aus.
Wie umgekehrt so mancher Mann.
Kinder haben im Leben einer solchen Frau keinen Platz.
Sie sucht Befriedigung.
Nicht Liebe.
Vielleicht traut sich nicht jede Frau das auszuleben.
Aber es soll mir keiner einreden:
Nur Männer sind Einzelgänger.
Genauso gibt es auch andere Männer.
Nicht tough und hart.
Sondern die geborenen Klammerer.
Die nicht genug körperliche Nähe bekommen können.
Die ihre Frau richtig eineingen.
Sie mit Liebe ersticken.
Die sich Kinder wünschen.
Aber nicht vorrangig:
…weil es halt dazugehört.
Sondern aus einem inneren Bedürfnis heraus.

Mann und Frau sind anders.
Sie sind Individuen.
Vielleicht lassen sie sich in der Masse berechnen.
Aber nicht als Einzelne in Schablonen pressen.
Männer sind so.
Und Frauen sind ganz anders.
Das ist so nicht richtig.
Die Wahrheit ist.
Der Mensch ist komplex.
Sein Liebesleben ist bestimmt von Erfahrungswerten.
Den Eindrücken von der Ehe der Eltern.
Von den ersten Erfahrungen in der Liebe.
Und aus vergangenen Beziehungen.
Daraus resultiert das Bedürfnis.
Bewusst wie unbewusst:
So möchte ich auch leben.
Und so nicht.
Natürlich sind Mann und Frau nicht gleich.
Das liegt in der Natur der Dinge.
Mann und Frau leben ihren Wunsch nach Freiheit anders aus.
Genau wie ihr Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit.

Aber uns Menschen auf unser „Steinzeitverhalten“ zu reduzieren…
Das ist zu simpel.
Zu einfach.
Als ob tausende Jahre Evolution gar nichts wären…

Vivienne

 

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