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29.11.2005, © Vivienne
Ich brauche dich
Ich sehe dich an.
Lächelnd.
Voller warmer Gefühle.
Und trotzdem klingen meine Worte belanglos.
Meine Stimme hat einen fast gleichgültigen Ton.
Nur keine Gefühle zeigen!
Ich habe es gelernt.
Schon als Kind.
Mich zu verstellen.
Gefühlvollvoll bist du angreifbar!
Ich weiß nicht.
Wann ich begonnen habe.
Nur mehr ein ungerührtes Gesicht zu zeigen.
Mich zu verstellen.
Weder meine Freude.
Noch meinen Kummer zu zeigen.
Ich war cool.
Lange bevor es das Modewort gab.
Manche sagen:
Du bist kalt.
Du bist so ungerührt.
Aber das stimmt nicht.
Tief in mir.
Brodeln die Gefühle.
Tief in mir.
Fühle ich Glück.
Aber auch Schmerz.
Aber Gefühle sind Schwäche.
Und darum zucke ich auch immer ungerührt die Achseln.
Wenn du mir von ihm erzählst.
Von ihm.
Der dich verehrt und begehrt.
Der immer anruft.
Ich habe ihn zu hassen gelernt.
Obwohl ich ihn kaum kenne.
Obwohl er immer freundlich war zu mir.
Am liebsten würde ich ihn anschreien.
Dass er verschwinden soll.
Aus deinem Leben.
Und dass du mir gehörst.
Mir ganz allein.
Stattdessen grüße ich ihn freundlich.
Small Talk.
Und fast könnte man uns für Freunde halten.
So wie wir miteinander umgehen.
Ahnst du, dass ich dich liebe?
Ich wollte nie eine Frau so sehr wie dich.
In Gedanken.
Habe ich dich geküsst.
Schon tausendmal.
Und verführt.
Meine wunderschöne Geliebte.
Stattdessen treffe ich dich mal hier.
Mal dort.
Verbringe ein paar schöne Stunden mit dir.
Stunden, die ich nicht missen möchte.
Nach denen ich mich sehne.
Wenn ich dich mal ein paar Tage nicht sehe.
Dabei müsste das nicht sein.
Ich bräuchte dich nur anzurufen.
Aber ich tu es nicht.
Ich warte.
Bis du dich meldest.
Und reagiere so.
Als wäre es mir nicht so wichtig.
Nie könnte ich zugeben:
Ich brauche dich.
Mehr als mein Leben.
Mehr als jede andere Frau zuvor.
Nie.
Und wenn ich daran sterben würde
Vivienne/Gedankensplitter
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