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18.11.2005, © Vivienne

Mein Mädchen

 Ich muss lachen.
Immer wieder sagst du:
Du bist mein Mädchen!
Dein Mädchen!
Ein sehr spätes Mädchen…
Aber ist das nicht egal?
Du sagst es so zärtlich.
Voller Gefühl und Wärme.
Dass mir heiß wird  dabei…
Sehr heiß.
Warum bist du so gut zu mir?
Immer wieder muss ich mich das fragen.
Ich ertappe mich dabei.
Bisweilen suche ich einen Pferdefuß.
Dem Haken an der Sache.
Fast schon paranoid.
Fürchte ich.
Warum dürfen die Dinge nicht so sein, wie sie sind?
Ich habe nichts, was ich dir geben kann.
Außer mir selbst.
Und davon nimmst du reichlich.
Fast im Übermaß.
Als könntest du nicht genug von mir bekommen.

Von mir.
Einer Frau.
Die manchmal große Angst hat.
Dass ihr Glück platzt.
Wie eine Seifenblase.
Dass du auf einmal weg bist.
Und nicht mehr kommst.
Oder dass du nicht ehrlich zu mir bist.
Hundert Mal hast du mir das Gegenteil bewiesen.
Meine Zweifel sind wie ein Feuer.
Das sich an der geringsten Glut entzündet.
Flammen.
Die ich nicht kontrollieren kann.
Flammen.
An denen du dich verbrennen könntest.
Aber du sagst nichts.
Wenn ich misstrauisch weiterfrage.
Beim harmlosesten Anlass.
Nur manchmal lachst du.
Und dann nimmst du mich in den Arm.
Lehnst dich an mich.
Mein Mädchen.
Weiß du?
Ich kenne deine Zweifel.
Ich spüre sie immer wieder.
Wenn du mit einem Kollegen schäkerst.
Den wir zufällig auf der Straße treffen.
Oder wenn ich auf dich warte.
Und du verspätest dich.

Ich weiß, wie weh es tut.
Zu zweifeln.
Manchmal auch zu verzweifeln.
Damals.
Als eine Geliebte mich mit ihren Spielchen quälte.
Es machte ihr Spaß.
Mir weh zu tun.
Sie wollte ihre Macht auskosten.
Ihre Macht über mich.
Und darum weiß ich auch:
Du würdest nicht selber leiden.
Wenn du mich nicht liebtest.
So sehr.
Ich sehe gern darüber hinweg.
Wenn du mal beleidigt bist.
Zu Unrecht.
Das ist nicht schlimm.
Es stört mich kaum.
Ganz im Gegenteil:
Ich weiß, was in dir vorgeht.
Ich habe es am eignen Leib verspürt…

Mein Mädchen…

Vivienne/Gedankensplitter

 

 

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