Der Himmel scheint in Grau getaucht.
Da vorne gar ein Schornstein raucht.
Wer heizt da noch? wag ich zu fragen.
Muss selber über Frösteln klagen…
Ergriff die Flucht ich vor dem Regen.
Da bleib ich nicht im Garten stehen!
Die Blätter alle tropfen schwer.
Und uns’re Straße? Menschenleer…
Viel’ Leute sind auf Urlaub jetzt.
vom Stau ganz sicher, abgehetzt,
jetzt ins Hotel, wo Sonne lacht.
Das hätt’ ich besser auch gemacht.
Stattdessen starr ich stumm hinaus,
ins Grüne, rund um unser Haus.
Der Flieder beugt sich weit hinunter.
Doch das Zwitschern klingt recht munter
das an mein Ohr vereinzelt klingt.
Ich lieb’ es, wenn ein Vogel singt.
Die Vögel nehmen’s recht gelassen,
obwohl die Sonne uns verlassen,
obwohl die Sehnsucht uns befällt,
dass nicht nur immer Regen fällt,
dass nicht nur Wind uns kühl umfängt,
sondern vielmehr die Sonne uns versengt…
Ich seufz’ und nippe vom Kaffee…
Vor unser’m Haus ein kleiner See
aus Tropfen sich schön langsam füllt.
Ich fürchte, dass er überquillt!
Der Mai vergeht jetzt ohne Sonne
Und dass ich in den Süden komme
das liegt vor mir unendlich fern…
Lieber Gott, kannst du mich hör’n?
Spürst du Sehnsucht tief in mir?
Sie nimmt die Wolken ins Visier
Und lässt die Freude mir verwelken…
Wann kannst du Sonne uns vermelden?
Wär’s es wirklich gegen deinen Plan,
dass die Sommerzeitzeit fängt endlich an?
Dass dieser Regen endlich geht,
den keiner hier bei uns versteht?
Doch Gott, er schweigt, und Regen monoton,
er fällt noch schwerer, hör’ ihn schon,
durch’s Fenster, und die Pfütze steigt…
Für Sommer ist wohl noch nicht die Zeit…
Vivienne/Gedankensplitter