Halb so schön… – Gedankensplitter

Melanie hörte.
Wie der Schlüssel.
Im Schloss gedreht wurde.
Heiner war daheim.
Und das Essen.
War fertig.
Er kam herein.
Mit einem Lächeln.
Und einem Strauß…
Frühlingsblumen…
Sie überlegte kurz.
War irgendein…
Markanter Tag?
Aber Heiner brachte oft…
Blumen mit.
Meist ohne Anlass…
Gemeinsames Essen.
Er trank…
Ein Glas Weißwein…
Sie nippte…
Am Mineralwasser…
Heiner lobte das Mahl.
Obwohl es…
Nichts Besonderes war…
Nudelauflauf.
Mit grünem Salat.
Einen Moment…
Eine Wolke…
Über ihrer Seele…
Martin hätte sie…
Aufgezogen deswegen…
Und mit ihr…
Ein philosophisches Streitgespräch…
Begonnen…
Sie hatte das geliebt…
Seinen scharfen Verstand…
Und seine satirischen Ezzes…

Heiner spürte sofort.
Dass sie nicht.
Bei ihm war…
Alles okay?
Seine Stimme klang…
Besorgt.
Seine Hand…
Drückte ihre…
Sie bemühte sich…
Um ein Lächeln…
Später räumte Horst.
Das Geschirr.
In den Geschirrspüler.
Las mit ihr…
Gemeinsam.
Die Nachrichten am Tablett.
Er bemühte sich.
So zu sein.
Wie Martin.
Und natürlich…
War er keinesfalls dumm…
Aber es fehlte…
Das Spielerische…
Das Leichte…
Vor allem auch…
Bei ihr selber…
Die Tulpen und Narzissen.
Strahlten.
Aus der Vase…
Was hältst du davon…
Ostern…
In Prag…
Spazieren…
An der Moldau…

Es klang verlockend.
Sie gab es zu.
Mit Martin hatte sie…
Stets.
So kleine Städtetrips gemacht.
Budapest.
München.
Regensburg.
Sie stand auf…
Ging ins Bad…
Blickte in den Spiegel…
Sie hatte…
Graue Haare bekommen…
Nach dem Unfall.
Ein betrunkener Autofahrer…
Martin war…
Tot gewesen.
Auf der Stelle.
Sie selbst nur…
Ein paar Kratzer…
Aber dafür…
Einen Nervenzusammenbruch…
Horst war dagewesen…
Sofort.
Hatte sie aufgefangen.
Sonst wäre sie…
Verrückt geworden…
Immer verliebt in sie…
Von der Ferne…
Jetzt.
Sorgte er für sie.
Hatte sie zurückgeführt.
Ins Leben.
Sie ging wieder arbeiten…
Brauchte keine Tabletten mehr…
Ein angenehmes Leben…
Beschaulich…
Aber nur halb so schön…

Vivienne/Gedankensplitter

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