Abdrücke von Katzenpfoten.
Auf dem Fenster.
Und jetzt.
Kletterst du die Kommode hoch.
Verbeißt dich in einer Lade.
Und versuchst sie zu öffnen.
Damit du hineinklettern kannst…
Ich rufe deinen Namen.
Ich drohe dir.
Mit den strengsten Worten.
Aber du.
Du rührst dich erst.
Als ich aufstehe.
Und näher komme.
Schimpfend.
Flink wie ein Wiesel.
Saust du an mir vorbei.
Schlägst Haken.
Wie ein Hase.
Und versteckst dich.
Wenn ich mich dann wieder setze.
Dann spazierst du wieder.
Zur Kommode.
Ganz gemächlich.
Und du verbeißt dich wieder an der Lade…
Ich bin Katzenmama.
Seit August.
Und seither.
Ist mein Leben nicht mehr.
Wie es war.
Du hältst mich auf Trab.
Und.
Du sorgst für Unordnung.
Katzenstreu.
Finde ich in der ganzen Wohnung.
Und das Katzenklo.
Ich muss es ständig säubern.
Man sollte gar nicht glauben.
Was du da alles „produzierst“!
An einem einzigen Tag.
Den ich nicht daheim bin.
Man möchte meinen.
Du frisst nur.
Unmengen.
Aber ehrlich gesagt.
Du bist anspruchsvoll.
Du frisst nicht alles.
Was ich dir vorsetze.
Und Wasser.
Das trinkst du am liebsten.
Aus der Badewanne.
Wenn ich drin sitze.
Und du mir zusiehst.
Wie ich mich wohlig räkle…
Ich war immer bequem.
Ein wenig.
Und putzen.
Das freute mich nicht immer.
Warum denn auch?
Der Herr Bundespräsident.
Er kommt sicher nicht zum Kaffee…
Aber seit es dich gibt.
Kann ich es mir nicht leisten.
Nicht aufzuräumen.
Nicht mehr.
Ich würde sonst versinken.
In Katzenstreu…
In Wollfäden.
In Speiseresten.
Und dazwischen Spielzeug.
Und am liebsten ist dir das.
Das dir gar nicht gehört.
Dass du nicht haben sollst.
Weil es meins ist…
Ich bin Katzenmama.
Du bist mein Kind.
Irgendwie.
Das mich lieb hat.
Und mir vertraut.
Blind.
Und das sich freut.
Wie ein Schneekönig.
Wenn ich wieder nach Hause komme.
Am liebsten.
Schläfst du auf meinem Bauch.
Selig.
Als wäre ich sie wirklich.
Deine Mama.
Und ich habe dich lieb.
Als wärst du.
Mein Katzenkind.
Alles ist anders.
Seit du da bist.
Aber so wie früher.
Will ich es gar nicht mehr…!
Vivienne/Gedankensplitter
