von Vivienne – Mai 2004
Die Bedeutung der Liebe
Jeder sieht sie anders.
Jeder spürt sie anders.
Langweilig wäre es.
Wenn jeder gleich lieben würde.
Trotzdem hat sich die Liebe auch verändert.
Im Laufe der Jahrzehnte.
Besser gesagt, das Bild.
Das von ihr geschaffen wurde.
In den Medien.
Auch in uns selbst.
Denn wir blieben nicht unbeeinflusst.
Von dem, was uns vorgelebt wurde.
Liebe hat viel verloren.
Von ihrer Unschuld.
So absurd das im ersten Moment klingen mag.
Auch von ihrer Einzigartigkeit.
Von ihrer Schönheit.
Von ihrer Intimität.
Ich liebe dich!
Hat keine wirklich feste Bedeutung mehr.
Sondern klingt eher wie.
Heut lieb ich dich
Und morgen vielleicht jemand anderen.
Man wird sehen
Liebe wurde einmal für die Ewigkeit geschworen.
Eine Ewigkeit, die auch etwas Erschreckendes hatte.
Weil man sich in ihr gefangen fühlen konnte.
Eingesperrt.
Die Menschen hatten sich verändert.
Bis dass der Tod euch scheidet
?
Manchmal hält die Liebe eben nicht mehr für ein ganzes Leben.
Auch wenn man es versucht.
Aber besser in Frieden auseinander.
Als ein Leben in Ketten.
Für die Liebe auf ewig breche ich heute keine Lanze.
Aber für ihre Wahrhaftigkeit.
One-Night-Stand.
Scheiternde Ehe.
Lose Beziehung.
Liebe à la carte.
Schlagworte unserer Zeit.
Ist das die Liebe?
Die ich leben kann?
Die ich leben will?
Ist Treue nichts mehr?
Leben in einer Beziehung.
In der jeder Mal jeden liebt.
Und dann wieder jemand anderen.
Kann man das noch Liebe nennen?
Was meine Liebe nicht weiß,
Macht ihn nicht heiß.
Macht sie nicht heiß.
Hauptsache, ich komme zu meinem Vergnügen.
Ist das noch Liebe?
Ist das noch das Glück?
Das ich mir erhoffe?
Wahre Liebe ist absolut.
Die Liebe kann nicht immer für ewig halten.
Aber in einer Liebe Treue zu leben.
Das sollte doch möglich sein.
Denn wäre es sonst Liebe
?
Vielleicht bin ich altmodisch.
Verzopft.
Ahnungslos.
Weltfremd.
Hab ich alles schon gehört.
Gemerkt hätte ich allerdings nicht.
Dass die, die mich das hießen.
Selber glücklich geworden wären.
In ihrer Fasson.
Auf ihre Weise.
Ganz im Gegenteil.
Weil in jener Form der Liebe.
Kein Glück liegen kann.
Lieber allein.
Als gefangen in solch einer Beziehung.
Jener uns vorgelebten Beziehungsform.
Die keine ist.
Die kein Glück verheißt.
Weil sie nicht wahrhaftig ist.
Sondern schal schmeckt.
Wie Champagner.
Der warm geworden ist.
Das Glück liegt in der Einzigartigkeit der Liebe.
So wie ich sie spüre.
Für meinen geliebten Menschen.
Vielleicht nicht für ewig.
Aber aufrichtig.
Und ungeteilt.
So lange ich sie empfinde.
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