Strammer Max und Arme Ritter – Christina’s Küchengedichte

Es freut sich der Schinkenspeck ausgelassen
lustige Kichererbsen sind nicht zu fassen
in der Sonne schmilzt langsam der Kalte Hund
und ein Schluck Kalte Ente ist nicht ungesund

es errötet das Mädchen mit Buttermilchhaut
dem Kirschmichel vorm heißen Ofen schon graut
das Nonnenfürzchen ist ganz wunderbar braun
zaubert Lächeln auf Münder der Ordensfrau’n

Die Tote Oma ist ein gar köstlich Gericht
doch bestimmt nicht aus vegetarischer Sicht
das ist Blutwurst gebraten für viele ein Schmaus
manchem käme sie nie auf den Tisch und ins Haus

vorm Strammen Max zittern Jungfern versoffen
für Arme Ritter lassen ein Eckchen sie offen
und gerad‘ jetzt in der mageren Fastenzeit
sind für Herrgottsbescheisserle sie gern bereit

der Halve Hahn kräht nicht auf dem Mist
und wenn vom Hoppelpoppel was übrig ist
dann wird Rinderpümmel dazu verspeist
das ist eine Wurst – dies Gedicht jetzt entgleist

pfeilnachunten

hinter diesen seltsamen Begriffen verstecken sich köstliche Speisen.
Nonnenfürzchen ist ein Hefegebäck
Tote Oma ist Blutwurst, krümelig gebraten
Strammer Max Ein Spiegelei auf Specktoast
Kalter Hund ein Schoko-Keks-Kuchen
Kalte Ente eine Art Bowle
Hergottsbescheisserle eine Art Maultaschen mit Fleisch gefüllt
Halver Hahn ein halbes Roggenbrötchen mit Käse
Rinderpümmel eine Wurst
versoffene Jungfern ein Gepäck in Weinschaumsauce
errötendes Mädchen ein Buttermilchdessert
Kirschmichel eine Art süßer Auflauf

Christina

Schreibe einen Kommentar