Ungewissheit – Tagaus, tagein…

Mein Puls rast…
Ich spüre…
Mein Herz schlagen.
Und es kommt nicht…
Zur Ruhe…
Der Hund hingegen.
Schläft friedlich.
Seine Sorgen…
Ganz gering.
Wenn überhaupt…
Ich fühle…
Eine bleierne Müdigkeit…
Die mich…
Meinen Körper…
In Besitz…
Genommen hat.
Ich sitze am Fenster.
Lausche hinaus.
Auf jedes Geräusch.
Kommt vielleicht…
Die Rettung…
Retour?
Aber nein.
Das war nur…
Ein Auto…
Keine Lichter…
In dieser Nacht.
Kein Motorbrummen…
Vernehmbar.
Mag ja sein…
Dass der Schwager…
Eine Infusion bekommt.
Kann gut sein…
Dass diese Nacht…
Viel los ist…
Auf der Unfall-Ambulanz…

Abschalten.
Auf etwas anderes…
Konzentrieren.
Fällt mir schwer.
Genaugenommen.
Ist es unmöglich.
Aber kann es…
Wirklich?
So lange dauern…
Bis Klarheit herrscht?
Ich meine immer.
Wenn der Schwager…
Im Spital…
Bleiben müsste.
Hätte er sich.
Längst gemeldet.
Ist es nicht so?
Oder…
Doch ganz anders?
Meine Fantasie…
Gaukelt mir…
Ständig…
Etwas vor…
Lichtreflexe.
Eines Fahrzeugs.
Das Brummen…
Eines schweren Motors…
Aber letztlich.
Ist es nur…
Meine Fantasie.
Auch das Handy…
Hat Empfang.
Denn…
Dann und wann…
Trudeln Nachrichten ein…

Ich erinnere mich.
Wann immer ich…
In der Vergangenheit…
Im AKH…
Auf der Unfall-Ambulanz war.
Hatte ich dort.
Kein Handynetz.
Und als die Mutter…
Stürzte.
Und ich anrief.
Voller Sorge.
Ich kam nie durch…
Oder selten.
Mach ich mir…
Zu viele Gedanken?
Bin ich…
Von Natur aus…
Pessimist?
Schließlich weiß ich.
Wenn ich dazu…
Neigte.
Die Dinge…
Zu leicht zu nehmen…
Kam es oft…
Faustdick!

Das Telefon läutet.
Der Schwager!
Nichts gebrochen!
Und er darf heim…
Diese Nacht.
Allerdings.
Die Schmerzinfusion…
Wirkt nicht wirklich.
Vermutlich.
Ein Muskelriss.
Alles andere…
Als angenehm…
Wird ihn…
Außer Gefecht setzen…

Vivienne/Tagaus, tagein…

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