Frittatensuppe – Gedankensplitter

Horst saß daheim.
Am Mittagstisch.
Rindsuppe.
Mit Frittaten.
Und viel Schnittlauch…
Tafelspitz.
Als Nachspeise…
Eine Früchteroulade.
Martha.
Seine Frau.
Hatte sich wieder…
Selbst!
Übertroffen.
Und trotzdem…
Fühlte er sich…
Angewidert.
Dieses Einerlei.
Am Sonntag.
Ob nun Tafelspitz.
Oder Schweinsbraten.
Ödete ihn…
So sehr an…
Dass er es nicht.
In Worte…
Zu kleiden vermochte.
Würde das…
Jetzt ewig…
So weitergehen?
Er war 56.
Eigentlich.
Im besten Alter.
Und der größte…
Höhepunkt…
Im Laufe einer Woche.
Mit Glück.
Sex…
Meistens Samstagabend.
Wenn überhaupt…

Martha hatte…
In den Wechseljahren…
Ihre Libido…
Eingebüßt.
Im Gegensatz zu früher.
Vor dreißig Jahren.
Als sie sich…
Verliebt hatten…
War Martha…
Allzeit bereit…
Gewesen.
Auch mehrmals.
In der Nacht.
Ihm selber…
Stand der Sinn…
Viel öfter…
Nach intimer…
Zweisamkeit.
Da hatte sich.
Wenig verändert.
Also hatte er…
Sich umgesehen.
Auf diversen Plattformen.
Anfangs…
Mehr aus Neugierde.
Anita.
Eine scharfe Braut…
Aus einem Vorort…
Von Neapel.
Hatte angebissen.
Heiße Liebesschwüre…
Über What’s App.
Scharfe Fotos…
Folgten bald.
Und gerne…
Hatte er ihr…
Finanziell.
Unter die Arme…
Gegriffen.
Als ihr Auto…
Kaputt geworden war…

In diesen Monaten…
Träumte er…
Mit offenen Augen.
Von einem Leben…
Mit Anita.
Von feurigen Nächten.
In Bella Italia.
Mit einer Frau…
Die wusste…
Was er brauchte…
Die Seifenblase…
Zerplatzte abrupt.
Als Anita…
Zu einem…
Ersten Treffen.
Nicht auftauchte.
Den ganzen Tag.
Verbrachte er…
Am Bahnhof.
Ein Zimmer im Hotel.
War schon reserviert!
Reingefallen!
Hatte sein Freund.
Gelacht.
Ich hätte dich…
Für klüger gehalten…

Horst starrte.
Auf den Löffel.
Mit der Frittatensuppe…
Was für Leben!

Vivienne/Gedankensplitter

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