Jahresrückblick 2025 – In eigener Sache

Nach weißen Weihnachten – zum ersten Mal seit dem Tod meines Vaters – stehen uns zum Jahreswechsel wohl auch frostige Temperaturen und eine verschneite Natur bevor… Ich sitze vor dem PC, blicke aus dem Fenster und kann fast nicht glauben, dass Silvester nicht immer nach Frühlingsbeginn aussehen muss… Ich heiße diesen Tag willkommen und blicke zurück auf ein Jahr, in dem es nicht immer leicht gelaufen ist, das aber zu Jahresende auch Anlass zur Hoffnung aufzeigt…

Nachdem sich nun im letzten Jahr doch noch eine Ampelkoalition zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS ausgegangen ist, haben sich meine Befürchtungen, dass Volkskanzler Kickl in unserem Land ein zweites Orbanien errichten könnte, nicht bewahrheitet. Natürlich lässt Rumplstilzchen kein gutes Haar am Werken dieser Zweckkoalition, wobei er aber zuletzt seltener durch verzichtbare Wortspenden aufgefallen ist… Sich unter diesen Voraussetzungen zusammenzuraufen und unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach, doch hoffe ich, dass man in den nächsten Jahren noch mehr zum Wohle der Nation weiterbringen wird… Neuwahlen würden nur die FPÖ stärken, die wir so notwendig brauchen wie einen Kropf – so meine Meinung.

Weltpolitisch sind wir vom Frieden weit entfernt – Not, Elend und Tod in den Kriegsgebieten und mittendrin fast Donald Trump, der von nichts eine Ahnung hat, und meint, er könnte den Ländern einen von ihm erdachten Frieden verordnen… Nebenbei streckt er unverhohlen seine Fühler nach Grönland aus, dessen Naturschätze er sich aneignen möchte – in Piratenmanier! Nicht nur ich frage mich da wohl, welche krausen Gedanken im Kopfe dieses Mannes ihr Unwesen treiben… Da die Republikaner in den USA mittlerweile auf seine Politik eingeschworen sind, dürfte sich auch unter einem anderen Präsidenten nicht viel an der Außenpolitik dieses Landes ändern…

 

In unserer Familie läuft ja seit dem Tod meiner Schwester eine andere Zeitrechnung… Wir alle kämpften und kämpfen mit den Nachwirkungen. Besonders ich kaute an den Folgen, versuchte zu funktionieren während es auch in der Firma im Gebälk zu krachen begann. Unsere Chefin – die beste, die ich je hatte – musste ihren Hut nehmen. Unsere Abteilung wurde aufgeteilt, bekam unterschiedliche Vorgesetzte. Radikale interne Änderungen zehrten zusätzlich an meinen Nerven… Ostern war für mich ein absoluter Tiefpunkt, seelisch und körperlich am Boden musste ich mir Hilfe suchen…

Im NEURO MED CAMPUS fand ich diese. Im SPAZ, einer ambulanten Maßnahme, bekam ich Unterstützung, lernte andere Betroffene kennen, und kehrte langsam in mein Leben zurück. Zusätzlich begann ich eine Psychotherapie und nahm Termine bei einem Facharzt wahr… Die Firma zeigte großes Verständnis, man setzte sich früh mit mir in Verbindung und nach vier Monaten beendete ich den Krankenstand, in Wiedereinstiegsteilzeit.

Peter war in dieser harten Zeit immer an meiner Seite. Er stand mir mit Rat und Tat bei und hatte stets ein offenes Ohr für mich. Einmal mehr erwies er sich als Fels in der Brandung, der mir bei Sturm Mut zusprach… Gemeinsam haben wir meinen 60er gefeiert und andere familiäre Ereignisse wie die Erstkommunion meiner Nichte besucht. Auch meine KollegInnen hielten in der Zeit Kontakt zu mir, wenngleich ich mich anfänglich ein wenig zurückzog… Ich habe das gebraucht, um all die Dinge zu verarbeiten, die diese Krise in mir ausgelöst haben… In der Bohne habe ich manches verarbeitet, das mir so nahe gegangen ist, und dadurch wurde vermutlich auch einen noch weit schwerwiegenderen Zusammenbruch verhindert…

Familiär lief auch nicht alles in ruhigem Fahrwasser, mancher Disput mit den Behörden füllte uns mit Sorge. Jetzt, zum Jahresende, scheint sich doch ein wenig Licht am Horizont aufzutun… Bei einem konstruktiven Gespräch wurde manches geradegerückt und wir konnten miteinander ein friedliches Weihnachtsfest verbringen…

Die Bohne blieb von all dem unberührt, zumindest nach außen hin. Autoren wie Leser hielten uns die Treue. Platz ist bei uns, das sei klar gesagt, für viele Meinungen, solange jeder konstruktiv und sorgfältig kommuniziert und miteinander umgeht…

In den nächsten Jahren werden auf der Welt die Weichen für ein neues Zeitalter gestellt. Ich wünsche mir nur, dass das Gros der Menschen sich nicht von Volksverblendern in die Irre führen lässt, die uns am äußersten rechten Rand in die Nähe jenes unseligen Regimes führen wollen, das einen furchtbaren Weltkrieg, grausame Morde und tiefes Unrecht ausgelöst hatte. Wir brauchen ganz bestimmt keinen Führer sondern alle unsere vereinten Kräfte, um Frieden zu schaffen und die Welt vor dem Klimakollaps zu bewahren…

 

Kommen Sie gut in das Neue Jahr 2026!

Machen wir das Beste draus und finden wir den Frieden in uns und mit unseren Lieben…

Vivienne/Herausgeberin und Chefredakteurin

www.bohnenzeitung.com

Schreibe einen Kommentar