n die Gerichte aus der Wirtschaftswunderzeit
fetter Speck gehört zum Braten, Kalorie war Maßeinheit
heute schreibt man Kalorien nur mit “ viel zu viele “ dran
Willst du ein Stück Sahnetorte, fängt im Kopf das Zählwerk an
das sind glatt 500 Kalos, denn da ist viel Zucker drin
ich nehm lieber einen Apfel- sag ich und greif lustlos hin
heut isst man Aprikosen wie sie sind – und nicht gefüllt
ach was war das lecker damals, wenn in Brandteig sie gehüllt
und in Öl kurz ausgebacken mit Zimt-Zucker dick bestreut
ja das war ein Sonntagsnachtisch, alle ham sich dran erfreut
Käseigel, junger Gouda, dicht mit Trauben vollgespießt
dazu gab es kalte Ente, die man extra kalt genießt
und Tomaten-Fliegenplize, rote Kappe auf nem Ei
und wie immer wenn es lecker war viel Majo auch dabei
denn der Fliegenpilz hat Tupfen und dazu gab es als Turm
Pumpernickel-Weißbrottaler,obenauf ein Würstchen-Wurm
Eine Platte Teufelseier, sehr pikant und nett garniert
mit viel krauser Petersilie hat man alles hübsch verziert.
vorneweg gab’s Schildkrötsuppe oder Schwalbennesterbrüh‘
hilfreich war nach zu viel Wein klare Oxtail in der Früh
niemanden hat’s echt bekümmert dass Schildkröten starben aus
kein Bewusstsein für die Umwelt, zählen tat der Gaumenschmaus.
Ölsardinen,, Cocktailspießchen waren damals sehr beliebt
ganz besonders weil’s natürlich einen dicken Nachschlag gibt
Gänseleber, Weingelee , köstlich Rindsfilet im Mantel
haben mittags wir gegessen- heute greift man gleich zur Hantel
plumpsatt nach dem letzten Bissen rief die Mutter : lass noch Platz
denn zum Kaffee gibt es Torte, freust du dich, mein lieber Schatz
Nach dem Fest war vor dem Fest- vom Geschmack bleibt mir ein Rest
im Gedächtnis und so gibt es morgen einen guten Toast Hawaii
mit viel Käse, Kirsche, Schinken – Ananas ist auch dabei !
Christina Dittwald