Was ist „schwierig“?
Wann ist ein Mensch schwierig?
Was macht das anders sein aus?
Darf man überhaupt schwierig sein?
Muss man nicht vielmehr pflegeleicht sein?
Angepasst und artig?
Viele Fragen.
Was ist richtig?
Hier der Versuch einer Antwort.
Ich bin schwierig.
Es wurde mir gesagt.
Im Zorn.
Und mit harten Worten.
Es sollte mich treffen.
Es war als Vorwurf gedacht.
Ich dachte nach darüber…
Ist es schlimm schwierig zu sein?
Was macht mein „Schwierig sein“ überhaupt aus…?
Nun.
Wenn ich ganz ehrlich bin.
In tiefster Natur bin ich harmoniesüchtig.
Möchte nicht anecken.
Würde am liebsten geliebt werden.
Von allen.
Aber das funktioniert nicht.
Das habe ich irgendwann erkannt.
Darum versuche ich es auch nicht mehr.
Ich versuche vielmehr zu dem zu stehen was ich nun mal bin.
Und das ist viel…
Ich bin konsequent.
Ich stehe zu meiner Meinung.
Ich höre mir gerne andere Aspekte an.
Wäge sie für mich ab.
Aber ich übernehme sie nicht zwangsweise.
Manche nennen das stur.
Und unnachgiebig.
Vielleicht ist das auch „schwierig“.
Aber wenn das „schwierig“ ist, dann sind viele Leute schwierig…
Ich gebe ungern nach.
Das gebe ich zu.
Ich bin eine dominante Persönlichkeit.
Ich polarisiere durchaus.
Das ist mir bewusst.
Aber ich füge mich.
Wenn immer es notwendig ist.
Wenn ich nicht aus kann.
Wenn es zwingende Gründe gibt.
Keiner soll sagen.
Die gibt nie nach!
Aber ich tue es nicht gern.
Vielleicht ist das ja „schwierig“.
Ich diskutiere gerne.
Ich suche den Austausch mit anderen.
Aber ich übernehme nicht blind alles.
Ich bin aber bereit meine Meinung zu überdenken.
Und zu revidieren.
Manchmal.
Aber nicht immer.
Vielleicht ist das „schwierig“.
Ich bin direkt.
Ich sage gerne offen, was ich denke.
Manche meinen.
Zu offen.
Vielleicht ist das „schwierig“.
Vielleicht ist das unerwünscht.
In einer Gesellschaft, in der schleimen groß geschrieben wird.
Und heucheln…
Ich stehe zu denen, die ich liebe.
Ich kämpfe für sie alle wie eine Löwin.
Und ich bin sehr eigen in der Wahl „meiner“ Menschen.
Manche mag ich.
Manche nicht.
Und das beruht durchaus auf Gegenseitigkeit.
Vielleicht ist das „schwierig“.
Ich sollte doch versuchen everybody’s darling zu sein.
Sollte ich vielleicht.
Oder doch nicht?
Vielleicht bin ich wirklich schwierig.
Mag sein.
Selber kann man das nie so beurteilen.
Aber was ich oft von schwierigen Leuten höre ist.
Sie sind überraschend umgänglich.
Wenn man sie richtig anpackt.
Wenn man sie nimmt wie sie sind.
Und ihnen nichts aufzwingt.
Vielleicht bin ich schwierig.
Vielleicht bin ich aber nur eine markante Persönlichkeit.
Die sich nicht leicht manipulieren lässt.
Und die sich selber treu bleibt.
Treuer als andere mit verwässertem Charakter…
Ich zeige Kontur!
© Vivienne