Der Mann dort drüben sieht mir nach,
die ganze Zeit schon, und ich mach’
Gedanken mir, warum denn wohl –
Ob das denn gar ein Flirt sein soll?
Ich blick zurück, in seinen Augen,
die voll Gefühl mir nach noch schauen,
da spiegelt sich der Schalk ganz tief –
fast als ob er mich mit Augen rief!
Ich lach’ zurück und seh’ ihn an,
ihn, der ein gestand’ner Mann
zu sein scheint, und er sieht gut aus.
Worauf will er mit seinem Blick hinaus?
Fast scheint, als weiß er was ich denk.
Er folgt mir rasch und auch behend’.
Holt mich ein und nickt mir zu.
Sein Lächeln raubt mir meine Ruh’!
Er eilt vorbei zum Strauch ganz vorn,
pflückt dort ein Röschen ab mit Dorn,
macht wieder kehrt, steht dann vor mir.
Er lacht: Die Rose hier von mir,
die ist für Sie, ganz einfach so!
Sie schienen mir vergnügt und froh,
und irgendwie voll Charme zu sein…
Drum lad’ ich zum Kaffee Sie ein!
Verlegen wie ein Mädchen muss ich lachen!
Was macht der Kerl denn auch für Sachen!
Natürlich sag’ ich ja und häng mich ein
ganz selbstbewusst, als sollte es so sein…
Wir flirten ungeniert und mir macht’s Spaß.
Ein netter Mann, das ist doch was!
Die Zeit vergeht uns zwei im Flug!
Da fällt mir ein: Ich muss’ zum Zug!
Bedauernd sieht er mich an und fragt,
ob mir die Zeit mit ihm denn nicht behagt.
Im Gegenteil, lass ich ihn gerne wissen,
und fast drückt mich schon mein Gewissen –
es ändert nichts, ich muss nach Haus.
Ich nick’ ihm zu und steh’ schon auf,
da greift er flink nach meiner Hand,
Fast habe ich es schon geahnt,
dass er mich so nicht gehen lässt…
Damit ich Sie ganz sicher nicht vergess’:
Die Handynummer möchte ich haben,
ich werde es noch einmal wagen,
zum Kaffee Sie einzuladen – bald.
Sie sind doch frei, ich hoff es halt…
Ich lach, sein Blick ist ernst gemeint.
Die Nummer ist schnell mitgeteilt.
Drück seine Hand, dann eil ich schon!
Die Bim fährt mir doch sonst davon.
Beschwingt erklimme ich die Stufen.
Ich hoff’ doch, er wird bald anrufen…!
(C) Vivienne/Gedankensplitter