Ein Kind säuft sich beinah’ zu Tod!
Zwölf Jahre erst, ich seh’ fast rot!
Wo waren denn die Eltern nur?
Von Erziehung keine Spur!
Die Bar daheim ist unverschlossen.
Der Sohn bedient sich unverdrossen!
Säuft mit den Freunden sich gleich nieder.
So was ist mir echt zuwider!
Man möge mich nicht falsch verstehen.
Ein Rausch mag schon einmal geschehen,
wenn man noch jung und pubertiert!
Wer hat da nicht mal ausprobiert?
Durch nur Besäufnis, nur Gelage,
am Wochenende, keine Frage –
das kann doch nicht der Alltag sein!
Man möchte aufsteh’n und laut schrei’n!
Wer zeigt den Kindern hier die Grenzen?
Die oft im Suff die Schule schwänzen
Und halb betrunken ständig sind –
dass es beinah’ zum Himmel stinkt!
Wo sind die Eltern? Seh’n sie zu?
Genießen sie in Seelenruh’
ihr Leben, und der Nachwuchs säuft,
dass das Fass längst überläuft?
Ich kann nicht begreifen, wie das geht,
dass man da nur daneben steht
die Achseln zuckt: Was soll ich tun?
Sie müssen wissen, was sie tun!
Ein Trinker kommt nicht so zur Welt!
Auch wenn’s den Eltern nicht gefällt:
Die Haftung, die tragen sie allein!
Und doch, sie sehen’s oft nicht ein!
Man setzt die Kinder in die Welt,
bestückt sie auch mit sehr viel Geld.
Doch Liebe, Nähe und Gefühl –
die bleiben dabei auf dem Spiel.
Und Alk ist in, ganz unbestritten!
Alk ist erlaubt in jeder Hütt’n.
Alk lenkt dich von Sorgen ab –
Wenn du genießt ihn nicht zu knapp!
Kinder, die will fast jeder haben,
Verantwortung will keiner tragen.
Eltern, die kein Vorbild sind –
Gott, ich wünsch sie keinem Kind!
Schockiert kann einer oft schon lesen:
Von Schülern, die nur knapp erleben,
so manches wüste Saufgelage.
Manch’ Leser kommt dabei in Rage!
Und merkt nicht, wie der eig’ne Sohn,
genau so sauft, fast wie zum Hohn,
besoffen ist so manche Nacht –
Mein Kind hat das noch nie gemacht!
Die Wahrheit wird oft spät erkannt.
Mein Kind, es lebt im Dauerbrand!
Die Weichen wieder umzustellen,
gelingt nicht mehr in allen Fällen…
Aus aktuellem Anlass!
(C) Vivienne