Neue Bohnen Zeitung


von Vivienne  –  Juni 2004



Der Regen

Regen fällt.
Tropft von den Bäumen.
Von Regenschirmen.
Und von meiner Nase.
Ein Tropfen nach dem anderen.
Wolken ziehen durch.
In verschiedenen Grautönen.
Da hinten!
Blitzt schon der blaue Himmel.
Durch die Wolkenbank.
Ich blicke um mich.
Alles sieht frisch aus.
Und grün.
Ja.
Auch bunt.
Nicht nur die Regenschirme.
Die alle farbig durch die Straßen laufen.
Oder zu laufen scheinen.
Manch einer schnell.
Hastig.
Einer, der’s eilig hat.
Der andere wieder bedächtig.
Ruhig.
Mit aller Zeit der Welt.

Regen ist nicht immer gleich.

Regen kann so unterschiedlich sein.
Wie Winter und Sommer.
Regen kann kalt sein.
Klamm.
Und alles in dir abtöten.
Jedes Gefühl auslöschen.
Regen steht aber auch für Wärme.
Nichts ist mit dem zu vergleichen.
Im Mai oder Juni.
Im lauen Nieselregen heim zu gehen.
Jeden Tropfen spüren.
Prickelnd.
Belebend.
Ist dieser Niederschlag.
Wie der Sommer selber.

Ich liebe den Regen.
Wenn er während des Gewitters niedergeht.
Wenn man spürt.
Wie die ganze Spannung nachlässt.
Die in der Luft liegt.
Bis auf die Haut nass.
Hab ich schon öfter.
Donner und Blitz.
Beobachtet.
Ein Gewitterregen gibt Kraft.
Schärft die Sinne.
Weckt die Lebensgeister.
Eins mit der Natur.
Mit den Elementen.
Nie fühle ich mich freier.
Ungezwungener.
Als ein winziger Teil.
Des riesigen Universums.

Regen ist Leben.
Wer nach einem Landregen.
In seinen Garten geht.
Kann den Pflänzchen und Pflanzen.
Zusehen.
Wie sie wachsen.
Wie sie sich öffnen.
Wie der Regen versickert.
Und gierig von der Erde aufgesaugt wird.
Sonne und Regen.
Sie brauchen einander.
Damit wir leben können.
Eine Symbiose der besonderen Art.
Tag und Nacht.
Sind genau so.
Unterschiedlich.
Dass es unterschiedlicher nicht sein könnte.
Trotzdem.
Wäre ohne diese Extreme.
Unser Leben nicht denkbar.

Der Mensch lebt Extreme.

Unser Leben ist ein Extrem…

Vivienne

Link: Alle Beiträge von Vivienne

 

Schreibe einen Kommentar