Wahn-Sinn? – Schlumpfenland ist überall

Es gibt ohne jeden Zweifel sogenannte Schlüsselmomente im Leben jedes Erdlings, der sich selber als vernunftbegabt verortet. Ja, die Menschliche Spezies ist wohl führend auf Erden, wenn es darum geht, in Punkto Ehrlichkeit sich selber zu überraschen. Und solch einen Moment hatte ich womöglich als mir klar war, dass Putin seine Heerschaaren nicht nur ins Truppenmanöver an der Grenze zur Ukraine führen würde.
Strategien für leichtbewegliche Einsatzgruppen in verschiedenen Gefechtsfeldern zu bewerten gehörte einst zu den Themen während meiner Zeit bei der damals noch gut gerüsteten Bundeswehr.
Einen Krieg zu führen erfordert neben den Unmengen an Mannschaften und Material, auch sogenanntes Strategisches Entwickeln, was dann meist durch die Gegenwehr des Feindes oft genug in Selbstblokaden endet. Gut gedacht ist also sehr oft nicht wirklich gut gemacht.
So ist also zu erklären, dass Putins Strategen, die Soldaten und die Aktiven aus Reihen der Territorial-Kräfte der Ukraine nicht einfach, wie gemutmaßt, überrannt haben.
Nein, nicht nur Abwehrbereitschaft ist der Schlüssel zur Gegenwehr, ganz entscheidend sind Zusammenhalt und die Bereitschaft nicht mehr Haltbares auch frühzeitig genug aufgeben zu können.

Dieses Aufgeben hat zumindest den Vorteil, dass das Zurückweichen die Chance zur neuerlichen Sammlung der verbleibendenen Kräfte taugt.
Bisllang, so scheint es, hat die Ukraine die Finger im richtigen Loch und das waffenstarrende Russland das Nachsehen.

Allerdings, wo wäre die Ukraine und vor allem wo die Russische Übermacht im laufenden Krieg, wenn nicht die Nato-Partner dem Nicht-Natomitglied Ukraine mit strategischen Hilfen zur Verteidigung unter die Arme gegriffen hätten?
Diese Hilfe, so scheint es zumindest, wird nun ernsthaft in den Hilfeländern von nichtmüdewerdenden Kritikern in Frage gestellt.
Gut, sage ich, kulturell sich nahestehende Gesellschaften bilden für uns eine gewisse Richtschnur an der wir alle unsere Wohlfühl-Gemeinschaften ausrichten können. Ja, doch, alle unsere sich aufgeklärt gebenden Völker orientieren sich am Mehrwert unserer doch so erfolgreichen Wirtschaften. Wer da nicht mithalten kann,… wen störts?

Russland? Bildet Russland sich da anders ab? Ist der größte Flächenstaat die Ausnahme, der Paria, nur weil Putin nun einen weiteren Flächenstaat in Grund und Boden bomben will? Was treibt Einen wie Putin dazu, ohne Rücksicht auf eigene Verluste und die des Angegriffenen? Ist es einfach nur, wie gemutmaßt wird, eitelste Selbstüberschätzung?
Gut, lassen wir es dabei, Bemühteren nach den Wurzeln Putins Beweggründen zu suchen.
Nur, die Handlungsweisen des Verteidigungsbündnis Nato könnte einer sehr diferenzierten Betrachtung zugeführt werden.

Was haben wir da eigentlich gemacht, wir westlichen Gutmenschen mit der uneinheitlichen Hilfestellung für das kurz vor der Vernichtung stehenden Staatsgebilde mit Namen Ukraine?
Waffen zur Abwehr, zunächst etwas verhalten zugesagt, nachdem die Ukrainischen Soldaten ihre Clevernes bewiesen und Herrn Putin den Stinkefinger entgegen gestreckt hatten, und die Besatzung der Schlangeninsel der später gesunkenen Moskwa, ein Raketenkreuzer, „fuck you!“ entgegen schleuderte?
Mit dem anhaltenden Erfolg der Verteidiger kamen auch die Nato-Staaten zur Erkenntnis, dass gefordertes Material nicht unwesentlich die Moral der Kämpfenden zu steigern scheint.
Also, dann mal die Wunschzettel etwas genauer inspiziert, wurde plötzlich zur Agenda der bislang eher Zweifelnden.
Und plötzlich kam der Aufschrei! Die friedliebende Bundesrepublik soll doch bitte auf ihre bislang sorgfältig gehütete Unbeteiligung in fremden Kriegen achten, bloß dem Kreml-Diktator keinen Grund zur Bösartigkeit geben. Sanktionen? Ja, aber nur soweit wie von den anderen Staaten im Rund der Sanktionäre kontrollierbar.
Deutschland will doch lieber „Friedensapostel“ als Kriegsteilnehmer sein. Putin soll zu Verhandlungen gebracht werden. Wie bitte? Nur wie? Ja, darauf gibt es bislang keinerlei sinnvollle Antwort.

Was hätte da eigentlich vor dem verhängnisvollen 24. Februar zur Auswahl gestanden?
Hätte nur Einer der Friedvollen sich wirklich mal mit Putin umd seinen Mordsplänen und Fantasien von Grundauf beschäftigt, dann hätte die Besetzung der Krim von Seiten der Nato nicht nur ein Paar milde Sanktionen nach sich gezogen. Ja, Abwägen vor Zuschlagen mag immer zuerst das Gebot der Stunde zu sein. Nur, was bringt es, wenn das Zaudern Einen in die Bedrängnis bringt? Hätte es einen ernsten Schlag der Nato gegenüber Putin gegeben, dann wäre nicht ohne Zweifel eine Kriegsmaschinerei angesprungen, wirklich?

Gesetzt den Fall, die Nato hätte Putins Truppen von der Krim verscheucht, wäre dann der Donbas den Russen dennoch in die Hände gefallen?
Man mag einwenden, und zwar zu Recht, dass die Nato mit der Ukraine weder verschwistert, noch verscwägert sei und dort nichts zu suchen habe.
Nun gut, formell trifft das zu, nur Putin hat mit seinem Überfall ganz Europa in die Defensive gezwungen. Und seinen bisherigen Äußerungen nach geht es ihm um viel mehr. Sein Appetit scheint unendlich zu sein, und die Ukraine nur die Vorsuppe.

Russland ist eine lahme Ente, wirtschaftlich gesehen. Die Waffenlager Putins beherbergen uralten Schrott aus den Anfangsjahren des „Eisernen Vorhangs“! Einen Krieg gegen Europa und die USA hätte er nie führen können. Das war auch dem Westen klar!
Nur, warum denn dann diese zögerliche Haltung Europas?

Na klar, der Nukleus! Die Bombe! Das scheinbare Hauptargument für Pazifismus! Und damit, bei Licht betrachtet, das Hauptargument für den Westen schon beim Überfall auf die Krim, Herrn Putin nicht die Zähne zu zeigen, ihn nicht ins Schwarze Meer zu verbannen.
Hätte er den Nukleus bemüht, uns alle ins Jenseits befördert? Hätte er die „Ultimatio Ratio“ hervor gekramt?
Ja, zu guten Prozenten hätte er! Nur,was hält ihn nun davon ab, bei weiterer Gegenwehr der Ukraine?

Zeigt nicht die Geschichte, dass Kriege mit der „Waffe der ewiglichen Verderbnis“, also dem Atomblitz, nicht zu gewinnen sind?
Japan und die USA waren, wenn überhaupt, nur das böse Omen an der Wand!
Die USA und auch Russland, oft genug in der Falle, siehe Korea, Vietnam, Afghanistan usw., oft wie geschlagene Hunde abgezogen, haben Herrn Nukleus nicht bemüht.
Und, das hätte auch im Falle dieses Konfliktfeldes so geschehen dürfen.
Zögerliche Haltungen haben noch nie Spannungen vermeiden oder beenden können. Auch das zeigt ganz klar die Gegenwart!
Tja, die Nato hatte es in der Hand. Dass sie versagte mag unserer eigentlich friedlich gesinnten westlichen Kultur geschuldet sein, zeigt aber auch unsere unendliche Verwundbarkeit!

Müssten wir uns nicht endlich mal von solchen Lasten aus der Vergangenheit freimachen und einen wie Herrn Putin in die Schranken weisen?
Ja, großes Risiko! Aber,was schon,wenn wir weiterhin solche Risiken vermeiden könnten?

Chefschlumpf zur Krise

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2 Gedanken zu „Wahn-Sinn? – Schlumpfenland ist überall“

  1. Der Imperialismus der Amerikaner, der der Russen, hier auch noch der vergangenen Sowjetunion, was trennt was einigt sie? Ist es nicht nur das „Recht des Stärkeren“? Nur mal so naiv dahingefragt! Die Europäischen Mächte hatten ihre streng abgezirkelten Einflussgebiete, heute unisono Kolonien genannt. Auch wenn deren Herrschaftsansprüche auf purer Gewalt beruhte, Gesellschaften durch Mord und Totschlag daran gehindert wurden sich zu entwickeln, träumen noch heute nicht Wenige von diesen oft als sehr hoheitsvoll empfundenen Jahrhunderten. Russland, als ebenso europäisches Produkt mit Herrschaftanspruch, verhielt sich eher kooperativ mit seinen „Eroberungen“ im Südosten und Fernost. Sahen Briten und Franzosen, Niederländer und Italiener, Spanier und Portugiesen, auch Deutsche ihre „Besitzungen“ nur immer als Verbrauchsmaterialien, versuchten die Russen ihren Einfluss in die Köpfe der Völker zu verpflanzen.
    Mit der Aufgabe der Kolonien wurden deren Völker wirklich freigegeben, vom ideologischen Mist befreit, in die Unabhängigkeit entlassen. Das, allerdings, sieht in Russland ganz anders aus! Russland, hier Putin, hat zwar Einfluss verloren, aber nicht allen Krempel an kaputen Ideen und daraus entwickelten Ideologien in die „Tonne gekloppt“! Nicht geringe Reste geistern immer noch in der Welt herum. Putin, nun gut man mag ihn einen Eroberer nennen, sieht sich als legitimen Testamentsvollstrecker des untergegangenen ehemaligen Riesenreiches.
    Ganz anders Amerika! Die USA, bis 1914 im Dämmerschlaf, hatten es immer nur auf Grenzsicherung und Einfluss auf ihre Vorder- oder Hinterhöfe abgesehen, und auf Ausweitung manigfaltiger Wirtschaftsbeziehungen. Europa, das machte den Unterschied zu Russland, ging ihnen voll am Arsch vorbei! Weltkrieg Eins brachte erst den Sinneswandel. Von nun an musste Einfluss ausgeübt werden, Amerikanisches Denken zur Religion erhoben, und vor allem Einfluss auf die Regierenden und damit Regierten ausgeübt werden.
    Nun stellt sich erst einmal die Frage: Warum schafft es zwar Amerika-Imperalismus und nicht der Russische Imperialismus, seine Völker zu einigen, oder besser gefragt: „Warum gab es in der DDR so selten Südfrüchte und Bananen“?
    Und ist nicht erst seit dem Abgang des „Sozialismus“ das Leben in Russland in der Jetztzeit angekommen?

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  2. Wer dies nicht in Frage stellt, dass der Imperialismus unter Führung der USA in der Welt ausgedient hat und eine multipolare Welt verweigert, der wird dem lebensnotwendige Schritt zum Fall des westlichen Imperiums eindeutig seine Stimme und seine Tat geben. Harry Popow

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