Man wird immer wieder im Leben mit ihr konfrontiert.
Ablehnung.
Eine Person mag einen nicht.
Oder auch mehrere.
Aus unterschiedlichen Motiven.
Zum Beispiel Neid.
Ich kenne das Gefühl angefeindet zu werden.
Ziemlich gut sogar.
Da war etwa ein Schulkollege.
Nie hat er es verwunden, dass ich in der Schule besser war als er.
Die besseren Noten und Zeugnisse bekam.
Komplexe hat er deswegen bekommen.
Riesengroße Komplexe.
Er begriff nicht.
Es geht im Leben um andere Dinge als um gute Noten.
Und ich hatte es auch nicht immer leicht.
Nach der Schule.
Aber er hasst mich noch immer.
Obwohl so viele Jahre vergangen sind.
Und als er vor ein paar Jahren die Chance bekam, nutzte er sie.
Er machte mich schlecht.
Eiskalt.
Endlich einmal besser dastehen als ich!
Sein Triumph war von kurzer Dauer.
Aber sein Komplex mir gegenüber ist weiter aufgebläht…
Noch ein Beispiel gefällig?
Vor ein paar Jahren in einer Firma.
Diesmal waren es ein paar Frauen.
Kolleginnen.
Mehr als das:
Mütter.
Die jeden Groschen umdrehen mussten.
Sie lehnten mich ab.
Nicht etwa weil ich ein Ekel war.
Ich war nicht schlimmer als sonst.
Glauben Sie mir…!
Aber sie hassten mich.
Mit ihren Kindern.
Mit den finanziellen Nöten und Engpässen.
Denn ich war ja Single!
Mir ging es so gut!
Ich hatte ja so ein feines Leben!
Musste nicht jeden Groschen umdrehen!
Welch eine Frechheit!
Ich trug schon wieder eine neue Jacke!
So viel Neid!
So viele negative Gefühle.
Und null Gespür dafür wie schlecht es mir selber ging!
Ich hätte selber gern ein Kind gehabt.
Irgendwann einmal.
Aber ich habe nie einen Mann getroffen.
Von dem ich ein Kind wollte.
Kaum einer war wirklich gut zu mir.
Ich beneidete diese Zicken.
Ganz ehrlich gesagt.
Für ein einziges Kind hätte ich Jahre meines Lebens gegeben!
Was wussten diese „noblen Über-Mütter“ schon von meiner Einsamkeit!
Von meinem Kummer wegen des Alleinseins!
Die Damen kannten nur ihren Standpunkt.
Tunnelblick.
Die sahen nicht, was sich links und rechts von ihnen abspielte.
Weltfremd.
Und neidzerfressen…
Und ich fühlte mich manchmal sogar schuldig.
Schuldig, weil ich den Unmut der „Mütter“ auf mich geladen hatte.
Das ist Jahre her.
Heute weiß ich.
Es war nicht mein Fehler.
Nicht im Geringsten.
Es geht nur um die Komplexe dieser Mütter.
Und die sind deren eigenes Problem.
Neid.
Not.
Frust.
Unterdrückte Wut.
Finanzielle Sorge.
Alles auf mich projiziert.
Weil ich ja so ein „reicher“ Single war…
Im Grunde zum Lachen.
Wenn nicht so was auch zu Mobbing führen kann.
In dem einen oder anderen Fall.
Ablehnung.
Ergebnis subjektiver Gefühle.
Man muss sich nicht schuldig fühlen.
Wenn man abgelehnt wird.
Aus diesen oder anderen Gründen.
Es liegt nicht an einem selbst.
Sondern am Träger der negativen Emotionen.
Und der Unfähigkeit damit umzugehen.
Am besten man beachtet das Ganze nicht weiter.
Und bleibt ruhig und gelassen.
Man kann schließlich nicht von jedem geliebt werden.
Und selber liebt man auch nicht jeden.
Nur Sorge sollte man tragen, dass die Gefühle nicht eskalieren.
Im eigenen Interesse.
Mancher oder manche überlaufen bisweilen die Grenzen.
Von dem was gerade noch geht.
In blinder Wut!
Und das muss man sich nun wirklich nicht bieten lassen!
© Vivienne