Muttermalkontrolle – Reminiszenzen

Morgen ist es.
Wieder so weit.
Mein Bruder hat.
Seinen nächsten Termin.
Im AKH.
Muttermalkontrolle.
Mein Bruder hat…
Seit dem Melanom.
Vor einem…
Guten Jahr.
Vieles umgekrempelt.
Kein Rasenmähen mehr.
Mit nacktem Oberkörper.
In der Sonne nur.
Mit langem T-Shirt.
Eine Kappe.
Beim Tennisspielen.
Relativ ruhig.
Hatte er die Diagnose.
Aufgenommen.
Aber…
Es hatte…
Gearbeitet in ihm.
Nein.
Er war nicht…
Leichtsinnig geworden.
Dafür hatte schon.
Der frühe Tod.
Unserer Schwester…
Gesorgt.
Diese Krankheit.
Eine reelle Bedrohung.
Auf keinen Fall.
Zu unterschätzen!

Vor einem…
Guten halben Jahr.
Bei der ersten…
Kontrolle.
Ende November.
Schneegestöber…
Am Morgen.
Es war auch…
Ein wenig rutschig.
Gewesen.
Aber bald…
Entwarnung.
Im großen Krankenhaus.
Wir gönnten uns…
Ein üppiges Frühstück.
Vor der Heimfahrt…
Diesmal.
Veränderte Szenerie.
Sommer.
Alles grünt und blüht.
Und dennoch.
Die bange Frage.
Wie wird es…
Diesmal laufen?
Wird die Ärztin…
Etwas finden?
Mein Bruder redet.
Nicht so viel…
Darüber.
Aber wenn er…
Dazu Stellung nimmt…
Erkenne ich…
Die Sorge…
Und mir geht es…
Ähnlich.
Mein Bruder ist…
Kein Lamentierer.
Er würde…
Mit jeder Diagnose…
Fertig werden…

Aber trotzdem.
Reicht nicht…
Ein Todesfall…
In der Familie…
Wegen Hautkrebs?
Ist der nicht schon…
Viel zu viel?
Alles hat seinen Sinn.
Schon richtig.
Auch wenn er sich.
Nicht immer…
Erschließt.
Nicht immer gleich.
Ich wünsche mir.
Dass wir morgen.
Wieder frühstücken gehen.
Nach dem Termin.
Lachen und Schmäh führen.
So wünsche ich es…
Mir.
Das Leben ist halt.
Kein Wunschkonzert.
Und alles…
Was uns passiert…
Was uns…
Widerfährt…
Soll uns wachsen lassen.
Und reifen.
Auf dem Weg…
Zur Weisheit.
Zur Bestimmung…
Unseres Lebens…

Vivienne/Reminiszenzen

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