Gusis Blues

Bei Marx, wenn ich die Zeitung les’,
werde ich grantig, richtig bös’.
Ich könnt’ mich ärgern, ohne Zahl,
denn nun verloren ist die Wahl

im Herbst, auf die ich viel gesetzt!
Hätt’ mich auf Wolferl’s Stuhl gesetzt,
die ganze Macht in meiner Hand….
Dank BAWAG hab’ ich mich verplant!

Wenn ich an die Gewerkschaft denke,
die der Bank Geschicke lenkte…
So viel Pech, auf einen Schlag –
dass ich gar nur mehr grübeln mag!

Ach, konnte nicht 2007
die BAWAG praktisch aufgerieben
werden, ja, ich sag’s euch Leut’:
In der Politik, da bist du nie gefeit.

Auf meine Chance lang gewartet,
für Herbst den Angriff gut gestartet,
doch leider ging der in die Hosen –
Schuld daran sind die Genossen!

Feinde brauchst da keine mehr –
Die Streikfonds sind auch völlig leer.
Die Felle schwimmen mir davon!
Und sieh den Wolferl – er grinst schon!

Zufrieden Karl-Heinz und er!
Rote Wähler gab’s schon mal mehr.
Was da im Hintergrund gelaufen,
lässt mir kaum mehr Zeit zum Schnaufen.

Wie lass ich Österreich vergessen,
was man im ÖGB ganz selbstvergessen
riskiert und dann versäbelt hat?
Man setzte mich damit Schach Matt!

Genossen leben komfortabel,
und mich beißt man dafür ins Wadl!
Kann ich für’s Penthouse was dafür,
dass ich die Rechnung da kassier?

Da tröst ich mich mit den Zigarren,
die, aus Kuba, nicht sehr billig waren.
Ich gebe zu, ich steh dazu,
und ich genieße sie ganz gern in Ruh’…

Reg’ sich da bitte keiner auf!
Ich importier’ sie nicht zu Hauff’.
Ein Laster sei mir doch gegönnt –
ich werd’ im Penthouse nicht verwöhnt!

© Vivienne

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (Keine Bewertungen)

Schreibe einen Kommentar