Scheidungskrieg im Hause McCartney

Wieder eine Woche, in der kaum ein Tag ohne neue Schlagzeilen in der Causa McCartney contra Mills vergeht. Zugegeben, der Fall amüsiert mich sehr, kein Wunder, wo doch diese „Schlacht um’s liebe Geld“ immer groteskere Blüten treibt. Ohne jetzt großartig Partei für eine Seite ergreifen zu wollen, so scheint mir doch die Noch-Ehefrau des populären Musikers, Heather Mills, ein ziemliches Biest zu sein, schon angesichts der Geschütze, die das blonde Modell immer wieder auffährt und sie weiß genau, womit sie den früheren Frauenschwarm verletzten kann. Beleidigte sie ihn früher schon einmal als Rentner, legt sie nun ein Schäuferl nach und gibt an, McCartney hätte sie geschlagen und es gäbe sogar Video-Material davon!

Als ich das las, sah ich vor meinem geistigen Auge sofort eine Szene im Gerichtssaal aufsteigen, in der quasi wie in den rotzschlechten Gerichtssaalshows im deutschen Privatfernsehen Videokassetten am laufenden Band vorgelegt werden, um einen Fall endgültig und restlos zu klären. Vor allem auch die Perspektive des Films – Heather fixiert Paul, der auf sie einprügelt, mit einer Videokamera – dürfte durchaus interessant sein. Oder hat Heather etwa das gemeinsame Schlafzimmer der beiden mit Kameras ausgestattet – nur um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein? Wir werden es sicher noch erfahren, außer McCartney stopft seiner zweiten Frau den Mund doch noch mit der gewünschten Abfindung…

Ich vermag nicht zu beurteilen, ob McCartney nun seine Heather geschlagen oder geohrfeigt hat oder überhaupt zu Tätlichkeiten neigt. Möglich ist natürlich alles, und ich sehe in dem genialen Musiker sicher nicht den lauteren Unschuldsengel, als der er in der britischen Öffentlichkeit trotz der Schlammschlacht dasteht. Ich denke allerdings nicht, dass er ein Gewohnheitsschläger ist, im Grunde ist er ein Familienmensch pur, nur hat er sich für ein beschauliches Familienleben mit Heather sicher die Falsche ausgesucht. Ich denke, dass der Blondine völlig bewusst ist, dass sie in der Angelegenheit schlecht aussteigt, aber sie will ihren Noch-Ehemann persönlich treffen – für was auch immer. Vielleicht auch um ihn zu zermürben und klein zu kriegen…

Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass Mills auch mit intimen Details nicht spart – etwa, dass McCartney angeblich nicht wollte, dass sie die gemeinsame Tochter stillt, weil „ihre Brüste ihm gehören würden…“ Auch soll ihr der große Musiker untersagt haben, eine Leibschüssel im Bett zu benutzen, und sie, die Beinamputierte, musste nächtens auf allen vieren in die Toilette kriechen… So genau wollten wir es allerdings nicht wissen, aber zu all den Vorwürfen des Ex-Modells kommt mir nur ein Gedanke: wenn das Leben an der Seite des Ex-Beatle so unerträglich war, warum hat sie ihn dann überhaupt geheiratet bzw. ihn nicht schon früher verlassen? Jetzt laut aufzuschreien, wo er auf der Scheidung besteht, erscheint mir doch etwas fragwürdig…

Aber wenn Sie jetzt glauben, Paul McCartney würde unter meinen Überlegungen zu dieser Boulevard-Geschichte gut aussteigen, dann irren Sie sich. Er hat sich wie ein alter Narr verhalten, als er sich Heather in den Kopf gesetzt hat und schon allein die Art und Weise wie sie ihren damaligen Verlobten, einen reichen Adeligen, wegen McCartney zwei Tage (!) vor der Hochzeit stehen ließ, hätte ihm zu denken geben müssen. Ich verstehe natürlich, dass ein Mann wie McCartney nach dem Tod seiner Lebensfrau nicht ewig trauern wollte, aber Heather hätte es wohl nicht unbedingt sein müssen. Ihr Interesse an ihm gab ihm das Gefühl wieder jung zu sein, und das tut jedem Mann in seiner Altersklasse gut. Wahrscheinlich werden wir bald noch erfahren, dass er regelmäßig Viagra nehmen musste um seine junge Frau befriedigen zu können – seinen „Suchtmittelkonsum“ hat Mills ja schon dezent an die Presse weitergeleitet (und den bezweifle ich ehrlich gesagt auch gar nicht, so wie ich den Ex-Beatle seit Jahren einschätze).

Ich bin schon gespannt auf die nächsten Details, es ist kaum zu fassen, dass ein an sich geschäftstüchtiger Mann wegen einer beinahe halbseidenen Frau den Kopf verliert und sich beide nach dem Scheitern der Ehe nicht in Anstand voneinander trennen können. Natürlich schießt Mills mit ihren pikanten Einzelheiten den Vogel ab aber McCartney kommt für mich trotzdem auch nicht gut weg in der Geschichte. Der gute Paul wollte das Rad der Zeit zurückdrehen und er glaubte dieser Frau mit seinem Geld alles für einen ewigen Honeymoon bieten zu können, so wie mit Linda. Er hatte auch wenig Skrupel, Heather einem Mann auszuspannen, der für die groß geplante Hochzeit schon fünfhundert Gäste eingeladen hatte… Dieser gefoppte Adelige wird jetzt jede Sekunde dieses Scheidungskrieges genießen, das hat er selber schon in einer großen britischen Zeitung inseriert. Befriedigt darüber, dass es doch so etwas wie Gerechtigkeit gibt im Leben – bisweilen zumindest…

© Vivienne

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