Über das Unwort „JEIN“

Es gibt.
JA oder NEIN.
Ganz klar.
Eindeutig.
Beides für sich.
Unmissverständlich.
Sollte man meinen.
Besonders Schlaue.
Zumindest solche.
Die das von sich selber glauben.
Die habe aus den beiden Wörtern.
Ein neues geschaffen.
JEIN!
Eine Missgeburt.
Was soll denn herauskommen.
Wenn man JA und NEIN verknüpft?
Nichts.
Nichts Vernünftiges.
Schließlich.
Hat die deutsche Sprache andere Möglichkeiten.
Wenn etwas nicht eindeutig ist.
Teils so.
Teils wieder anders.
Ganz einfach.
Dazu braucht es kein Kunstwort.
Kein Unwort wie JEIN.
Denn JEIN.
Drückt im Grunde gar nichts aus.
Es klingt fast wie NEIN.
Und bringt doch keine Klarheit.
Eigentlich nur ein Wort für.
Wichtigmacher.
Die sich mit dem nicht begnügen.
Das die Sprache vorgibt…

Man spinne den Gedanken weiter.
Wie ist das Wetter heute?
Es ist nicht KALT.
Es ist nicht WARM.
Ist das Wetter dann KARM?
Oder WALT?
Oder je nach dem?
Was meinen Sie?
Man könnte viele solche Wörter schöpfen.
Viele neue Wörter.
Viele unsinnige Wörter.
Durch solche Verknüpfungen.
Manche.
Würden sogar öfter angewendet.
So wie JEIN.
Echte Wörter.
Werden sie trotzdem nicht werden.
Weil sie nicht echt sind.
Nicht aus der Sprache geboren wurden.
Sondern künstlich geschaffen.
Ihnen fehlt Authentizität.
Ihnen fehlt das Leben.
Das Unverfälschte.
Echt ist.
JA.
Echt ist.
NEIN.
Ein Mittelding.
Das gibt es nicht.
Nichts kann JA sein.
Und NEIN zugleich.
Unklarheit.
Drückt die Sprache selber aus.
Geformt in vielen hunderten Jahren.
Und das wieder eindeutig…

JEIN.
Das Wort ist ein Zwitter.
Nicht Fisch und nicht Fleisch.
Und wer es benützt.
Der denkt nicht viel.
Oder.
Er will einfach nur Eindruck schinden!
Hört!
Da ist ein neues Wort!
Und ich!
Ich beherrsche es!
JEIN.
Genau genommen.
Verzichtbar wie ein Kropf.
Vor allem für Leute.
Die sprachgewandt genug sind.
Sich besser auszudrücken.
Sich klug auszudrücken.
Und klar verständlich!

Vivienne/Lilly

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (Keine Bewertungen)

Schreibe einen Kommentar