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04.11.2005, © Vivienne

Erfahrung

Wo warst du, als ich nach dir rief?
Wo warst du, als ich nachts schlecht schlief?
Ich brauchte dich – und deine Liebe!
Doch das Gefühl von dir war Lüge.

Mir war es leider nicht gleich klar,
deine schönen Worte war’n nicht wahr.
Mein Geld war weg, und ich begriff,
mein Glück mit dir ging völlig schief.

Du nahmst mein Geld und schliefst mit mir.
Mit einem Lächeln gingst du durch die Tür.
Du wärst bald wieder hier bei mir!
Versprachst du – ich vertraute dir.

Dein Kartenhaus, es stürzte schließlich ein.
Die Scherben, ich trug sie, ganz allein.
Die Schulden und all deine Lügen –
Ich musste all das wieder grade biegen.

Danach habe ich mich sehr oft gefragt,
mein Leid auch anderen stets geklagt.
Hätte ich dich nicht durchschauen müssen?
Ich quälte mich damit – verbissen…

Ich habe gelernt, nur das zählt wirklich.
Und heute bin ich endlich glücklich.
Ein Mann liebt mich auch ohne Geld,
der sich vor mir niemals verstellt.

Bisweilen braucht man tiefes Leid,
um zu durchschauen all die Leut’,
die man liebt und mag und kennt.
Wenn man die Finger sich verbrennt,

muss das auch nicht das Ende sein.
Ich selber konnte mich befrei’n.
Und bin um die Erfahrung reicher,
das macht das Leben öfter leichter…

Vivienne/Gedankensplitter

 

 

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