von Vivienne – August 2004
Vollmond
Schaurig-schönes Schauspiel.
Faszination.
Gelbliches Licht.
Am dunklen Abendhimmel.
Fast gespenstisch.
Plastische Kugel.
Von Wolken umgeben.
Nur wenige Sterne durchbrechen die Gebilde.
Vollmond.
Symbol der Unendlichkeit des Universums.
So nah wirkt er auf mich.
Der Erdtrabant.
So nah.
Fast, als müsste ich nur meine Hand ausstrecken.
Um ihn berühren zu können.
Auf seiner Oberfläche scheint sich eine eigene Landschaft zu befinden.
Dabei sind es nur die Schatten, die die Kontinente der Erde auf ihn werfen.
Bedrohlich wirkt er heute.
Ein anders Mal ist sein Licht wieder ganz mild.
Vielschichtig ist er.
Unser nächster Gefährte.
Der unsere Erde seit Menschengedenken umkreist.
Und uns Menschen beeinflusst.
Ebbe und Flut.
Mondsüchtigkeit.
Astrologie wird manch einer belächeln.
Und doch gibt es mehr zwischen Himmel und Erde.
Als Logik und Wissenschaft.
Als glatte Formeln und Normen.
Vielschichtig wie sein Antlitz ist auch seine Wirkung auf die Menschen.
Manch einem raubt er den Schlaf.
Er wälzt sich bei Vollmond schlaflos in seinem Bett.
Der andere wird aggressiv, wenn unser Erdtrabant sich gefüllt hat.
Aber keiner kann bestreiten, dass er ihn kalt lässt.
Liebespaare küssen sich in seinem Schein.
Der viel romantischer ist als der helle Sonnenschein.
Und die gegenseitige Verzückung und die Wallung des Blutes erhöht.
Vermeintlich zumindest.
In jedem Fall ist sein Licht so milde.
Dass man sich einerseits gut versteckt fühlt.
Vor den Augen Neugieriger.
Und trotzdem sieht man genug vom Liebsten.
Mehr als genug.
Mondlicht verzaubert.
Ein hinreißendes Flair.
Schafft mit seinem Schein eine eigene, reizvolle Welt.
Und doch kann der Mond auch die Katastrophe herbeiführen.
Sturmflut.
Allerdings bei Neumond.
Überraschenderweise.
Er scheint sich zu verstecken.
Vor den Menschen, über die er Unglück bringt.
Manches Mal.Er steuert dennoch die Gezeiten.
Mit seiner verborgenen Kraft.
Hält er die Welt in Atem.
Kein Grund zur Furcht.
Nur zur Vorsicht.
Das sollte jedem von uns bewusst sein.
Der Mond scheint nicht nur auf uns herab.
Er wirft einen mächtigen Schatten in unser Leben.
Mehr als wir ahnen.
Auch wenn wir es nicht immer wahrhaben wollen.
Mildes Licht kann täuschen.
Der Schein trügt
Sieh ihn dir an
den Mond.
Und tauche ein.
In seine geheimnisvolle Magie.
Lass dich umfangen.
Gib dich hin.
Der Faszination des Unbekannten.
Des Unerklärlichen.
Und du spürst einen Hauch von Ewigkeit
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