Ich nehme Abschied
Ich nehme Abschied.
Von dir.
Von meiner vermeintlichen Liebe zu dir.
Was hab ich mir nicht vorgemacht!
Was glaubte ich zu ahnen!
Zu Wissen!
Zu Fühlen!
Über dich!
Deine Gefühle für mich.
Und dass du einfach noch Zeit brauchst
Zeit dich zu öffnen.
Zeit zu erkennen.
Was ich dir bedeute.
Aber bedeute ich dir etwas?
Nicht wirklich
Nicht dass ich dir völlig gleichgültig war.
Ich war schon ein wichtiger Bestandteil deines Lebens.
Jemand, den du nicht missen wolltest.
Zumindest ab und an.
Aber geliebt hast du mich nie.
Nein.
Heute weiß ich es sicher.
Ganz sicher.
Ich habe gesehen, was ich sehen wollte.
Ich glaubte, was ich glauben wollte.
Ich träumte einen schönen Traum.
Du spieltest die Hauptrolle.
Das solltest du auch im realen Leben tun.
Bald.
Ich wünschte es mir so.
Die Ernüchterung kam.
Nach und nach.
Ich konnte nicht mehr warten.
Wollte nicht mehr warten.
Sinnlos hoffen.
Von einem Tag auf den anderen.
Mein Leben wurde immer leerer.
Je mehr du davon Besitz ergriffen hast.
Auf deine Weise.
Aber nicht auf meine.
Irgendwann habe ich das erkannt.
Immer klarer.
Der Nebel hat sich gelichtet.
Ich sah dein Gesicht.
Und ich sah dass es ohne Liebe war.
Ohne Liebe für mich.
Auch wenn du mich bisweilen in den Arm genommen hast.
Du hast mir Wärme geschenkt.
Aber keine Liebe.
Und vor allem keine Leidenschaft.
Die Erkenntnis war wie eine schwere Krankheit.
Sie warf mich nieder.
Irgendwann konnte ich nicht mehr weinen.
Ich war wie ein Brunnen ohne Wasser.
Härter wie Stein.
Und ich wusste ich würde sterben
seelisch sterben
wenn ich mich nicht befreite
von dir
von meiner sinnlosen Liebe zu dir.
Ich schnitt die Fesseln durch.
Es schmerzte.
Als ob ich mir die Sehnen durchgeschnitten hätte.
Du hast es mir nicht leicht gemacht.
Manchmal frage ich mich.
Was ich für dich war.
Ich frage nicht was ich für dich bin.
Für uns gibt es keine Gegenwart.
Ich nehme Abschied von dir.
Auch wenn wir uns weiter sehen.
In Wirklichkeit bin ich schon weit weg.
Ganz weit weg.
Mein Geist ist frei.
Und ich gehöre dir nicht mehr.
Du merkst es nicht.
Wie denn?
Hast du gemerkt was ich gelitten habe?
Egal.
Das Jetzt zählt.
Und das, was kommt.
Und du bist kein Teil davon