Ausgebrannt – Gedankensplitter

Ich fühle mich leer.
So oft.
Und ohne Kraft.
Manchmal ist es schwer.
Unendlich schwer.
Das einfachste zu tun.
Wie einen Fleck wegzuwischen.
Oder die Fenster zu öffnen.
Ich bin müde.
Und trotzdem.
Immer kann ich nicht schlafen.
Und wenn.
Dann bin ich unruhig.
Wälze mich hin und her.
Und ich schwitze.
Als ob ich fiebrig wäre…
Wenn ich morgens aufstehe.
Ist mir oft schlecht.
Mir schmeckt der Kaffee nicht mehr.
Kaffee.
Mein Lebenselixier.
Genussmittel.
Quell der Freude.
Aber jetzt?
Immer öfter stehen meine Tassen herum.
Halb leer.
Kalter Kaffee…

Was genoss ich es früher.
Im Park spazieren zu gehen!
Ruhe zu tanken.
Und Frieden zu finden.
Einfach nur auszuspannen.
Jetzt kann ich mich oft nicht aufraffen.
Ich sitze lieber da.
Teilnahmslos.
Während Musik um mich düdelt.
Denn die Stille.
Ich halte sie nicht aus.
Fast.
Als würde sie mich schlucken.
Fast.
Als könnte ich ihren Fängen nicht mehr entkommen.
Ich habe viel gekämpft.
Im letzten Jahr.
Viel zu viel.
Man hat mich gebrochen.
Ich weiß es.
Auch wenn ich es ignoriere.
Mein Mark ist verdorrt.
Spielball anderer.
Bauer auf dem Schachbrett.
Und lange zu naiv.
Alles zu durchschauen.
Alles…

Manchmal träume ich.
Von Palmen.
Von Meer und Strand.
Und davon.
Dass ich wieder unbeschwerter bin.
Vergeblich.
Ich bin eine andere geworden.
Gezeichnet von Schlägen.
Schlägen auf die Seele.
Verständnislosigkeit schlägt mir entgegen.
Egal.
Ich verstehe auch vieles nicht.
Aber auch wenn ich gebrochen bin.
Beugen lasse ich mich nicht.
Nie!
Pflichterfüllung.
Jeden Tag wieder.
Ein Lächeln.
Wenn der harte Kern sich meldet.
Die wahren Freunde.
Kostbar wie Juwelen.
Und vor allem ehrlich…

Ich putze mechanisch.
Und weil ich es muss.
Ich ließe mich viel lieber gehen.
Aber da ist auch ein Kätzchen.
Es ist mir anvertraut.
Es verlässt sich auf mich.
Und es liebt mich.
Und es braucht mich.
Und darum stehe ich auf.
Jeden Morgen.
Kümmere mich um das Kleine.
Und umsorge es.
Zärtlich und streng.
Je nachdem.
Als wäre es mein Kind.
Das ich nie haben werde…
Ein paar Tage weg!
Abstand!
So denke ich oft.
Aber das bringt nichts.
Ich ändere mich nicht.
Und die anderen noch viel weniger.
Ich muss sie nehmen.
Wie sie sind.
Aber lieben…
Lieben muss ich sie nicht!

Vivienne/Gedankensplitter

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