Ein Glas Wein – Gedankensplitter

Ein Glas Wein

Ein Glas Wein.
Es steht vor mir.
Rotwein.
Das Licht spiegelt sich im Glas.
Fast wie Blut.
Sieht der Wein aus
Feurig.
Ein Glas Wein.
Für mich?
Ihr seht mich an.
Ihr lächelt.
Ich greife danach…
Dann ziehe ich die Hand zurück.
Ich sehe euch an.
Noch einmal.
Dann schüttle ich den Kopf…

Ich höre eure Stimmen.
Süß wie der Wein.
Und doch…
Ich kann nicht.
Mein Gefühl.
Irgendetwas warnt mich.
Ja.
Ich weiß.
Wein.
Er bringt mich zum Lachen.
Zum Kichern.
Bisweilen.
Und schnell wird mir heiß.
Ja.
Und oft rede ich dann mehr.
Viel mehr.
Als ich sollte…
Und manchmal weine ich.
Ganz plötzlich.
Und spreche von früher…
Ist das der Grund.
Womöglich?
Für die Einladung?
Zu diesem Glas Wein?
Wollt ihr etwa mit mir reden?
Über früher?

Ich schüttle den Kopf.
Noch einmal.
Bemerke die Enttäuschung.
In euren Blicken.
Aber auch Unmut…
Im Wein ist Wahrheit.
Das stimmt.
Im Wein ist Wahrheit.
Aber nicht nur im Wein…
Wein oder nicht Wein…
Das ist hier die Frage.
Doch.
Ich will nicht mehr reden.
Über Dinge.
Die mir wehtun.
Noch immer.
Ich will nicht weinen…
Nicht mehr!
Im Wein ist Wahrheit.
Aber die Wahrheit schmerzt genau so.
Auch wenn ich betrunken bin.
Sie ändert nichts.
Was mir passiert ist.
Die Erinnerung.
Hat sich in mich gebrannt.
Sie macht mich hilflos.
Und zeigt mir mein Dilemma.
In tiefem Schwarz.
Ich will das nicht!
Nein.
Nicht heute!
Gar nicht mehr…!

Danke für das Glas Wein.
Danke.
Aber ihr trinkt wohl besser ohne mich…

Vivienne/Gedankensplitter

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