Fallschirmspringen – Gedankensplitter

Dieser Traum.
Er kommt immer wieder.
Er lässt mich nicht los.
Ich stehe irgendwo ganz oben.
Blicke auf das Land.
Die kleinen Häuser unter mir.
Siedlungen.
Fast mathematisch genau ausgerichtet.
Wie die Felder.
Irgendwann bemerke ich.
Ich starre von einem Flugzeug nach unten.
Und dann weiß ich auch:
Ich soll springen.
Mit dem Fallschirm.
Mich der Luft anvertrauen.
Mir kann nichts passieren.
Ich trage ja den Fallschirm.
Ich muss nur an der Reißleine ziehen.
Und meine Angst besiegen.
Ich starre nach unten.
Und dann wird mir schlecht.
Nein…
Ich kann nicht.

Der Traum kommt immer wieder.
Dann, wenn ich ihn nicht erwarte.
Stehe ich wieder an der Luke das Flugzeuges.
Mit dem Fallschirm bepackt.
Und ich traue mich nicht.
Ich traue mich einfach nicht.
Nicht mehr…
Es gab Träume, da schaffte ich es.
Es ist schon eine Weile her.
Da sprang ich ohne zu zögern.
Oder auch mit leisem Vorbehalten.
Oder einem mulmigen Gefühl im Magen.
Oder mit Hilfe.
Mit lieben Menschen, die mir halfen.
Warum mag ich jetzt nicht mehr?

Kann es sein?
Die Angst steht für die Liebe.
Die Liebe, die ich aus meinem Leben gedrängt habe.
Ungeliebt.
Aus Enttäuschung.
Vielleicht wagte ich manchmal zu viel.
Mit meinen Sprüngen.
Manchmal.
Der Aufprall danach hat oft wehgetan.
Und nun sitzt die Angst in mir.
Ich traue mich nicht mehr.
Weil es wehtun kann.
Wieder wehtun kann.
Dabei ist Fallschirmspringen ein traumhaftes Gefühl.
Das sich mit nichts vergleichen lässt.
Genau wie die Liebe…

Vivienne/Gedankensplitter

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