Lächeln fällt mir schwer.
Und müde bin ich.
So unglaublich müde…
Ich sollte nach draußen gehen.
Unter Leute.
Ich gebe es ja zu.
Ich sollte nicht daheim sitzen.
Stunden.
An die Wände starren.
Und zusehen, wie die Zeit vergeht…
Aber ich kann nicht.
Es macht mir Mühe aufzustehen.
Und wenn nur jemand an der Tür läutet…
Der Briefträger.
Oder ein Nachbar.
Fehlt mir fast die Kraft aufzustehen.
Ich weiß, dass es mir nicht gut tut nichts zu tun.
Die Stille ist oft beklemmend.
Aber ich kann nicht einmal das Radio einschalten.
Und der Vorhang ist immer halb zu.
Kaum dass Licht hineindringt.
Ich möchte schreien.
Aber ich kann nicht.
Ich möchte das Fenster aufreißen.
Aber die Bewegung verpufft.
Kaum dass ich die Hand heben kann.
Ich sitze nur da.
Den Blick auf die Wände gerichtet.
Oder auf den Boden.
Ich habe keinen Hunger.
Nein.
Ich esse kaum mehr.
Essen ist so mühselig.
Ich denke es mir immer wieder.
Warum essen?
Es schmeckt mir ohnedies nichts.
Der Nacken tut mir weh.
Von der unnatürlichen Haltung.
Leicht nach vorne gebeugt.
Aber mir fehlt einfach die Kraft.
Ich kann mich nicht gerade hin setzen.
Fast befällt mich Angst.
Einmal eine andere Haltung einzunehmen.
Anders als sonst.
Ich weiß nicht wovor ich Angst habe.
Was könnte schon sein?
Aber dann ist da wieder diese Kraftlosigkeit.
Ich kann kaum atmen.
Wenn ich nur daran denke.
Ich mag nicht mehr nach draußen gehen.
Eine seltsame Scheu befällt mich.
Wenn der Gedanke in meinem Kopf auftaucht.
Ich mag gar nichts mehr tun.
Nein.
Nur so sitzen.
Tag und Nacht.
Nicht einmal ins Bett könnte ich mich legen.
Seltsam.
Und so sitze ich da.
Im Halbdunkel der Wohnung.
Hör das eine oder andere aus den Wohnungen der Nachbarn.
Ich bin so müde…
Eigentlich wollte ich eben noch etwas anderes machen.
Was war das bloß?
Es fällt mir nicht ein.
Mir ist kalt.
Und ich fürchte mich.
Durstig bin ich auch.
Aber die Küche ist so weit weg.
Und nur der Gedanke aufzustehen tut weh…
Dieser lyrische Beitrag fußt nicht auf persönlichen Erfahrungen!
Vivienne/Gedankensplitter
