Ich tue es für mich! – Gedankensplitter

Die Kosmetikindustrie.
Sie verdient ganz gut mit mir.
Keine Unsummen.
Schon klar.
Aber ich möchte gepflegt aussehen.
Ich gebe mir Mühe.
Dafür benütze ich.
Cremes und Lotions.
Und ein wenig Farbe.
Ich bin adrett gekleidet.
Ich versuche es zumindest zu sein.
Im Bereiche meiner Möglichkeiten.
Und ich denke.
Es gelingt mir ganz gut.
Auch weil ich abgenommen habe.
Das Alter.
Es kommt trotzdem.
Unaufhaltsam.
Cremes und Gels zum Trotz.
Ich werde altern.
Vielleicht etwas langsamer als andere.
Vielleicht.
Aber selbst wenn…
Was heißt das schon?

Ich bin gern gepflegt.
Ich bin es für mich selber.
Ich möchte niemand beeindrucken.
Vorrangig.
Wenn ich einen Pulli trage.
Mit tieferem Ausschnitt.
Dann möchte ich nicht Männerblicke auf mich lenken.
Nein.
Ich definiere mich nicht über meinen Busen.
Oder mein Dekolletee.
Ich definiere mich.
Über das, was ich bin.
Ich weiß nicht.
Ob ich attraktiv bin.
Gängigen Schönheitsstandards entspreche ich nicht.
Werde ich auch nie.
Da ich mich nicht auf 50 kg hungere.
Oder weniger.
Ich würde es wohl auch nicht schaffen.
Aber abgesehen davon.
Darum geht es nicht.
Sondern darum.
Dass ich mich wohl fühle.
In meiner Haut.
In mir selbst.
Und das tue ich.
Mehr oder weniger.

Viele Frauen verändern sich.
Für den Mann ihrer Träume.
Färben die Haare.
Lassen die Brüste vergrößern.
Oder die Nase korrigieren.
Ihr Gesicht.
Sie verstecken es hinter dicken Farben.
Das Fitness Center ist ein Muss…
Ich weiche jedem Fitness Training aus.
Konsequent.
Ich bin kein Sportler.
Ich würde auch nie einer seiner wollen.
Um die fragwürdige Liebe eines Mannes zu erringen.
Der sich nach einem Püppchen sehnt.
Schön bin ich wohl nicht.
Im klassischen Sinn.
Aber ich versuche ich selbst zu sein.
Und das zu vermitteln.
Ich „verkleide“ mich nicht.
Um zu gefallen.
Ich gefalle mir selbst.
Und wem das nicht gefällt –
Das ist dessen ureigenstes Problem.
Nicht meines.

Erfahrungswerte.
Ich habe einmal abgenommen.
Vor vielen Jahren.
Für einen jungen Mann.
Um ihm zu gefallen.
Ich gefiel ihm dann auch.
Aber die Liebe zerbrach.
Und ich nahm wieder zu.
Viel später habe ich erst begriffen.
Dass die Eigenliebe die wichtigste Liebe ist.
Wichtiger als alles andere auf der Welt.
Und ich würde nie mehr mich selbst verleugnen.
Ich würde mich äußerlich nicht mehr verändern.
Um einem Mann zu gefallen.
Wenn einer auf Äußerlichkeiten setzt.
Dann soll er sich eine Larve suchen.
Eine Hülle.
Denn dann geht es ihm nicht um mich.
Sondern um Standards.
Austauschbare Standards…

Die soll jeder suchen, wo er will!
Wenn er sie braucht…
Ich bin kein Modell.
Ganz sicher nicht.
Ich bin ein Mensch…

Vivienne/Gedankensplitter

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (Keine Bewertungen)

Schreibe einen Kommentar