Innerer Monolog

Ich weiß nicht weiter.
Wieder bin ich mit meinem Latein am Ende.
Stehe vor scheinbar bekannten Situationen.
Möchte wieder alles hinwerfen.
Und weiß doch, dass es nicht klug wäre…
Was mache ich falsch?
Ich will doch keinen Verdruss!
Aber es muss wohl an mir liegen.
Ich ecke leicht an.
Mit meiner ganzen Art.
Und ich fordere Widerspruch heraus.
Oft ungewollt.
Man nimmt mich auch oft nicht ernst.
Aber damit kann ich leben.
Der Unterschätzte hat es oft leichter.
Schlägt aus dem Hinterhalt zurück.
Und trotzdem.
Eigentlich möchte ich nur meine Ruhe.
Lange war ich viel zu zahm.
Nun über ich mich darin zu widersprechen.
Oft sehr heftig.
Um dem Nachdruck zu verleihen.
Man traut mir das gar nicht zu.
Seltsam.
Viele glauben noch immer:
Man kann mich leicht überzeugen.
Mit etwas Nachrücken.
Mit … Penetranz.
Aber jetzt nicht mehr.
Ich bleibe dabei.
Ich drehe mich nicht nach dem Wind.
Obwohl es viel leichter wäre…
Ich muss es mir nicht schwer machen.
Nein.
Aber noch weniger ist es nötig zu heucheln…

Viele Gedanken gehen mir durch den Kopf.
Ich habe mich sehr verändert.
Einen großen Ruck gemacht.
Und es ist so frappant, die zu durchschauen.
Die mich unterschätzen.
Die stagnieren.
Sie versuchen dieselben Tricks bei mir.
Wie vor ein paar Jahren.
Mit einem Unterschied.
Diesmal durchschaue ich sie sofort.
Es ist so einfach.
Dass ich mich frage:
Wie konnte ich je darauf hereinfallen?
War ich wirklich einmal so dumm?
Und ich verweigere mich.
Konsequent oder stur?
Ich muss mir manchen Vorwurf gefallen lassen.
Mancher kann sich mit meinem neuen Gesicht nicht abfinden.
Es ist mir egal.
Mittlerweile.
Man wird hart im Nehmen.
Und ich stehe wieder auf.
Auch nach heftigen Schlägen.
Das war schon immer so.
Und das hat sich nicht geändert…

Ich staune über mich selber.
Bisweilen.
So kannte ich mich nicht.
Aber ich habe diesen Weg eingeschlagen.
Und ich folge ihm.
Auch wenn ich mich durch Gestrüpp kämpfen muss.
Wie wird es weitergehen?
Ich weiß es nicht.
Ich bin selber ratlos.
Und desillusioniert.
Aber manches hat sich geändert.
Ich kämpfe nicht mehr um Anerkennung.
Nein.
Wer nicht will, soll es bleiben lassen.
Ich muss mich nicht anbiedern.
Ich stehe für mich selbst.
Und muss mich nicht bevormunden lassen.
Das habe ich nicht Not.
Besserwisser sollen vor ihrer eigenen Tür kehren!
Niemand muss mich retten.
Niemand muss mir helfen.
Wenn es darauf ankam, war ich ohnedies meistens allein…
Und ich habe es trotzdem geschafft.
Jedes Mal wieder.
Niemand muss mich lieben.
Solange ich es nur selbst tue…
Und niemand muss mir Gefühle heucheln.
Ich bin stark genug.
Auch allein.
Wenn es nötig sein sollte…

© Vivienne

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