Jetzt will ich nicht mehr!
Jahre der Beschaulichkeit.
Ich konnte sie genießen.
Dabei wusste ich immer.
Der Wind wird drehen.
Es bleibt nicht.
Wie es ist.
Und so war es.
Das Unwetter kam.
Nicht unerwartet.
Und doch so plötzlich.
Wie ein Schlag von hinten.
Ich stand im Regen.
Monatelang.
Und ich war nicht mehr dieselbe.
Gebrochen.
Fast verloren.
Und ohne Kraft.
Kraft.
Sie kam von dem.
Ausgerechnet.
Der selber Kraft nötig hatte.
Stand er doch im Sturm.
Wie ich.
Und der Wind blies scharf.
Weiter.
Ich ging.
Wankte.
Und mein Körper schrie auf.
Im Schmerz des Erlebten.
Für Monate.
Erholte sich.
Nur mühsam.
Ich wusste nicht mehr.
Wie es weitergehen sollte.
Ich wusste es nicht mehr.
Und hielt mich fest an dem.
Dem ich meinen Arm reichte.
Selber.
Während wir uns hielten.
Gegenseitig…
Setzte ich Schritt um Schritt.
Hoffnung.
Irgendwann wieder.
Eine gerade Straße…
Vielleicht…
Nun.
Das nächste Unwetter.
Der Himmel verdunkelt.
Und Blitze zucken schon.
Kommt der Sturm?
Oder zieht er vorbei?
Diesmal…?
Ich glaube nicht an Schönwetter.
Nicht mehr.
Klammere mich an die Hand.
Die ich halte.
Ich höre den Donner grollen.
Und ich fürchte mich.
Ja.
Ich fürchte mich.
Aber ich muss weitergehen.
Und ich lasse mich nicht beugen.
Vom Wind.
Nein…
Es beginnt zu regnen.
Ich spüre die Tropfen.
Kalt.
Auf meinem Gesicht.
Oder sind es schon Tränen?
Ich kann nicht mehr.
Ich will nicht mehr!
So schreit es in mir.
Fleischgewordener Albtraum.
Ich gebe nicht nach.
Nein.
Aber irgendwann.
Bin ich zerstört.
Liege am Boden.
Hilft er mir auf?
Dann?
Oder kämpft er selbst.
Mit dem Wind…?
Vielleicht verliere ich alles.
Das mir so wichtig ist.
Jetzt.
Und das.
Das ist das Allerschlimmste!
Und doch.
Muss ich meinen Weg gehen…
Es gibt keine Alternative.
Vivienne/Gedankensplitter
