Keine Hoffnung – Gedankensplitter

Ich sitze im Park.
Die Beine übereinander geschlagen.
Sauge die Sonne auf.
Und versuche nicht zu denken.
Weil die Gedanken so schmerzen.
Sie hämmern…
So ein schöner Tag.
Eigentlich.
Eine Frau geht vorbei.
Schiebt einen Kinderwagen.
Sie sieht glücklich aus.
Ich blicke ihr nach.
Lächle zartbitter…
Eine Wolke schiebt sich vor die Sonne.
Einen Moment…

Ich verschränke die Hände.
Sie zittern…
Vorhin.
Da hab ich mit deinem Arzt gesprochen.
Er sah an mir vorbei.
Ich kann mich an jedes Wort erinnern.
Das er sagte.
Jedes…
Der Tumor.
Er ist wieder gekehrt.
Und er ist überall.
Auch in der Leber.
Inoperabel.
Vielleicht wieder eine Chemo…
Aber ich weiß.
Sie wird nichts bringen.
Der Arzt hat es nicht gesagt.
Aber ich las es in seinen Augen.
Wenn ich seinen Blick erhaschte.
Hektisch.
Fast in die Enge getrieben.
Er wollte nicht mit mir reden.
Aber er musste.
Wie unangenehm.
War es ihm doch.
Unangenehm.
Am liebsten wäre er davon gelaufen…

Du warst recht ruhig.
Fast gelassen.
Ich bleibe nicht hier.
Sicher nicht.
Ich will nach Hause.
Ob es den Ärzten passt.
Oder nicht.
Und ich möchte wegfahren.
Mit dir.
Solange ich noch kann.
Was meinst du?
Paris?
Rom?
Ich brachte kein Wort heraus.
Kämpfte mit den Tränen.
Du hieltest meine Hand.
Nicht ich deine.
Du hast mich getröstet.
Nicht ich dich.
Du warst stark.
Ich war verzweifelt.
Keine Hoffnung…

Keine Hoffnung?
Die Sonne streift die Wolken ab.
Ich spüre sie.
Auf dem Gesicht.
Morgen.
Morgen kommst du nach Hause.
Dann buchen wir die Reise.
Darauf freuen wir uns.
Freust du dich.
Vielleicht am meisten…
Unsere letzte Reise.

Was tu ich nur ohne dich?

Vivienne/Familie

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