Liebe und Hass

Liebe und Hass leben nebeneinander.
Nur die Gleichgültigkeit wohnt am anderen Ende der Stadt.

© Vivienne

Hass ist nicht denkbar.
Ohne die Liebe.
Hass war meistens einmal Liebe.
Irgendwann einmal.
Hass ist meistens das.
Was von der Liebe blieb.
Wenn viel falsch gelaufen ist.
Wenn die Gefühle mit Füßen getreten wurden.
Wenn betrogen und belogen wurde.
Hass ist wie ein Krebsgeschwür.
Das in der Seele wuchert.
Dort, wo immer wieder hingeschlagen wurde.
Hass tötet schleichend.
Freude und Optimismus.
Man kann nur den wirklich hassen.
Den man einmal sehr geliebt hat.
Und von dem man umso mehr geschlagen wurde.
In Worten oder Taten.
Wer sich davon nicht erholt.
Sich Luft verschafft.
Und zur Besinnung kommt.
Wird aufgefressen von diesem Tumor.
Der wächst.
Wie eine grauenhafte Pflanze.
Die alles Gefühl abtötet.
Die die Liebe tötet.
Und die Persönlichkeit…

Wer hasst, hat auch einmal geliebt.
Und wurde enttäuscht…
Manchmal braucht man ihn allerdings.
Um sich von jemandem zu lösen.
Der nicht gut zu einem war.
Hass macht es möglich sich zu lösen.
In einem schmerzhaften Prozess.
Der einem die Augen öffnet.
Und die Wahrheit erkennen lässt.
Oft macht man sich lange etwas vor.
Oft betrog man sich selber.
Über die Persönlichkeit eines Menschen.
Den man so sehr begehrte…
Hass kann heilsam sein.
Wie eine schwere Kur.
Durch die einem die wahren Relationen bewusst werden.
Der Weg ist nicht einfach.
Aber irgendwann einmal wandelt sich der Hass.
Er wird schwächer.
Und man beginnt sich zu lösen.
Die Person wird bedeutungslos.
Oder noch besser.
Man erkennt.
Was im eigenen Leben falsch lief.
Dass man so verraten werden konnte…

Der Hass weicht.
Und man wird ein wenig reifer und klüger.
Im besten Fall.
Bis man wieder bereit ist.
Bereit ist zu lieben.
Und vielleicht auch genauer schaut.
Wem man sein Herz diesmal schenkt.
Weicht der Hass nicht.
Wird er zum Tumor.
Zum Krebs.
Der hart macht.
Zu anderen.
Besonders aber zu sich selbst.
Man geißelt sich.
Man macht sich fertig.
Und nährt damit den Hass.
Der wie eine riesengroße Spinne alles Gute und Schöne zerstört.
Das man je erfahren hat.
Nach und nach.

Haas kann furchtbar sein.
Glühend heiß und eisig kalt zugleich.
Er steckt in allen von uns.
Wie mächtig er wird, hängt davon ab.
Welchem Raum wir ihm geben…

© Vivienne

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