Mein Brief an alle – Gedankensplitter

Einfach bin ich nicht.
Ganz sicher sogar.
Bisweilen mag ich euch merkwürdig erscheinen.
Vielleicht auch seltsam.
Mag alles sein.
Aber erwartet nicht, dass ich mich jetzt entschuldige.
Dafür, dass ich nicht glatt und gefällig bin.
Einfach gestrickt und pflegeleicht.
Ich bin wie ich bin.
Den einen Tag kraftvoll und voller Energie.
Ein Fels in der Brandung.
Dann wieder schwach und widersprüchlich.
Und verloren…
Ich bin nicht bequem.
Und ich bin nicht immer stark.
Vor allen Dingen fehlt mir oft der Mut denen zu sagen.
Denen ich nicht behage.
Fein.
Ihr seid mir auch nicht lieb.
Aber ich rege mich deswegen nicht auf…

Nein.
Ich bin nicht immer so, wie ich selber gern wäre.
Vor allem bin ich vielschichtig.
Und die Abgründe in mir?
Ahnt ihr von ihnen?
Ihr, denen ich oft Stein des Anstoßes bin?
Aber behaltet eure Meinung für euch.
Ich muss nicht sein wie ihr.
Und ihr müsst mir nicht behagen.
Ihr habt nicht mein Leben gelebt.
Und ich nicht eures.
Also schweigt.
Oder tretet offen auf, wenn euch etwas stört.
Denn Falschheit ist nichts als ein Krebsgeschwür.
Ich gebe es zu.
Ich wecke leicht Widerspruch.
Einfach deshalb weil ich anders bin.
Weil ich mich auch oft verstecke.
Hinter der Maske der Allwissenheit.
Manchmal trage ich sie gern.
Aber längst nicht so oft, wie ihr meint.
Oft drängt ihr sie mir auf.
Obwohl ich sie gar nicht will.
Und manchmal zieht sie mich schwer wie Blei nach unten…

Aber ich bin wie ich bin.
Nicht böse von Herzen.
Nicht bissig sondern oft verletzbar.
Ihr seht nicht in mich hinein.
Ihr ahnt nicht, was ich leide und fürchte.
Und aus welchen Gründen.
Eure Anfeindungen treffen mich oft hart.
Es tut mir leid, wenn ich treffe, wo ich nicht treffen will.
Aber ich bedaure nicht, dass ich ich bin.
Dass ich bin wie ich bin.
Es ist gut so, wie ich bin.
Ich trage viele Schätze in mir.
Und viele Talente.
Von den wenigsten ahnt ihr.
Ich bin ein Lebenskünstler.
Und meine Worte schaffen eigene Welten.
In denen man fast leben möchte.
So real scheinen sie zu sein…

Wenn ihr also dasteht und schaut.
Besserwisserisch.
Und ach so sicher eurer selbst.
Tretet lieber einen Schritt zurück.
Ich neige nicht mein Haupt.
Ich lasse mir keine Schuldgefühle anzüchten.
Nicht mehr.
Ich stehe für mich.
Und ich fürchte euch nicht.
Ich ging durch die Hölle.
Dass ihr es nur wisst.
Ich ging durch eine Hölle von der ihr keine Begriffe habt.
Was fürchte ich euch?
Ihr könnte mir nicht mehr antun.
Als damals passiert ist.
Also.
Schminkt euch eure selbstsichere Miene ab.
Ich bin bereit.
Und ich weiche nicht…

Ihr wisst es, die ihr gemeint seid!

Spätsommer 1999

Vivienne/Gedankensplitter


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (Keine Bewertungen)

Schreibe einen Kommentar