Nie genug – Gedankensplitter

Ich weiß schon.
An deinem Pech.
Hattest du nie Schuld.
Du nicht.
Sondern immer die anderen.
Dein Pech.
So wie du es nennst.
Dein verpfuschtes Leben.
So würde ich es nennen.
Aber wie auch immer.
Das ist Ansichtssache.
Du kannst nichts dafür.
Gar nichts.
Und immer.
Immer hattest du Steine im Weg.
Andere.
Sie haben sie dir hingelegt.
Damit du nicht weiterkommst…

Die Frau etwa.
Die dich verlassen hat.
Sitzen ließ.
Gerade da.
Als du sie am meisten gebraucht hast.
Was für ein Miststück!
Du erwähnst nur beiläufig.
Dass sie es lange ausgehalten hat.
Mit dir.
Über fünf Jahre.
Obwohl du nicht gut warst.
Zu ihr.
Sagen wir es doch offen.
Du hast sie ausgenutzt.
Und einmal war es genug…
Sie wollte dich nicht mehr.
Und deine Liebe.
Deine fragwürdige Liebe.
Weil du nicht zu trinken aufgehört hast.
Warum denn auch?
Sie konnte einfach nicht glauben.
Dass du das unter Kontrollen hattest.
Immer!

Dein Boss.
Er hat es dir auch nicht geglaubt.
Nicht mehr.
Irgendwann.
Als er dich nicht mehr decken konnte.
Unregelmäßigkeiten.
Blau gemachte Tage.
Betrunken zur Arbeit…
Handgreiflichkeiten.
Einmal war es genug.
Und du musstest gehen…
Aber selbst da.
Hattest du noch nicht genug.
Nein.
Der Alkohol.
Dein ständiger Begleiter.
Wie dein Selbstmitleid.
Denn du.
Konntest nichts dafür.
Schwere Kindheit.
Und so viel Pech.
Schlechte Menschen.
Verständnislosigkeit.
Schulden…
Und nie hat dich jemand verstanden!

Trink ruhig weiter!
Suhl dich im Selbstmitleid!
Leugne die Eigenverantwortung.
Für dein Leben.
Saufe darauf.
Dass du versagt hast.
Ich habe jedenfalls…
…genug!

Vivienne/Gedankensplitter

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