Schrei nach Veränderung

Aus Gewohnheit können wir oft Kraft schöpfen.
Gewohnheit macht sicher.
Bisweilen tut sie das für eine längere Zeitspanne.
Das Leben plätschert scheinbar dahin.
Lieb ist es uns oft geworden.
All das, was eine fixe Größe im Leben darstellte.
Menschen.
Ein Heim.
Eine Umgebung.

Aber das muss nicht immer so bleiben.
Wir verändern uns.
Plötzlich engt uns das ein.
Das uns so lange Freude war.
Beständigkeit.
Wir fühlen uns eingesperrt.
Die Kraft wird uns geraubt.
Plötzlich fehlt uns die Luft zum Atmen.
Wir ertragen es nicht mehr.
Unser bisheriges Leben.
Unsere Beschaulichkeit.
Oder sagen wir einfach.
Stagnation…

Der Wunsch wird übermächtig.
Wir sind zerrissen.
Zwischen Gewohnheit.
Und dem Bedürfnis nach Veränderung.
Hindernisse tun sich schnell auf.
Liebe Menschen raten uns ab.
Tu nichts, was du nachher bereust.
Steine auf dem Pfad zum Neuen.
Wer da zögert, begeht einen Fehler.
Denn die Veränderung kommt wieder.
Wenn wir ihr ausweichen.
Ungewollt.
Und sie überrollt uns.
Wir können uns gar nicht wehren.
Wir werden nicht gefragt.
Sie reißt uns mit…
Hören wir daher nicht auf andere.
Die Stimme in uns ist unüberhörbar.
Es muss sein!
Ich kann nicht mehr anders!
Ich ertrage es nicht mehr!
Verzweiflung.
Tränen.
Und doch die Gewissheit.
So kann es nicht weiter gehen.
Nein.
Veränderung kostet immer Kraft.
Und Überwindung.
Stagnation aber lässt faulen.
Oder sogar verfaulen…
Es liegt an uns.

Der Schrei lebt in uns.
Der Schrei nach Veränderung.
Unser Denken entzündet sich daran.
Ist beherrscht davon.
So weh es auch tut, sich loszureißen.
Es würde ungleich mehr schmerzen.
Auf dem bisherigen Weg zu beharren.
Und sich täuschen zu lassen.
Vom vermeintlichen Glück durch Stagnation.
Keiner sagt, dass es leicht ist.
Aber noch niemand hat es bereut.
Der durch den Tunnel ging.
Den Tunnel in ein neues Leben
Er mag lang sein.
Sehr lang und dunkel.
Aber irgendwann dringt Licht an unsere Augen.
Licht, das uns Mut macht.
Und neu stärkt.
Wenn wir durchhalten…

Der Schrei nach Veränderung lebt auch in mir.
Die Beständigkeit lähmt mich schon lange.
Sie macht mich krank.
Ich versteinere fast.
Weil ich es nicht mehr aushalte.
Der alte Weg ist holprig geworden.
Und oft weiß ich nicht mehr, wohin ich gehe.
Oder ob dort wirklich mein Ziel zu finden ist.
Das Ziel, das ich einmal suchte.
Doch nun nicht mehr…
Nein.
Ich bin in die Irre gegangen.
Ein paar Jahre.
Noch ist Zeit umzukehren.
Noch…

© Vivienne

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