Sie haben verloren! – Gedankensplitter

Bisweilen kann ich es noch immer kaum fassen!
Es ist schon ein paar Jahre her.
Da stand ich im Mittelpunkt einer handfesten Intrige.
Der Grund dafür waren ein böses Weib und seine Lügen.
Und Sie waren die Initiatorin…
Alles aufgebaut auf einer Lüge.
Die wie ein Kartenhaus zusammenfiel…
Zusammenfallen musste.
Schwer begreiflich, was Sie damals alles angezettelt haben.
Unter dem Deckmantel mich zu retten.
Auf meiner vermeintlichen Fahrt auf der schiefen Bahn.
In Wirklichkeit ging es um Sie selbst.
Um Selbstbeweihräucherung.
Um der Welt zu zeigen:
Was bin ich nicht für ein edler Mensch!
Mich wollten Sie retten.
Und mit mir einen anderen glücklich machen.
Einen verlorenen Einzelgänger.
Ihr Protegé.
Einsam und verlassen.
Ein Doppelschlag.
Ein coup de maitre.
Vielleicht sollte ich sogar zum Höhepunkt in Ihrem hehren Tun avancieren…
Wer weiß…?

Sie waren sich Ihrer so sicher.
Und Ihr Plan war so perfekt.
Und trotzdem widerstand ich.
Weil ich viel Glück hatte.
Aber vor allem aus einem Grund.
Ich hatte ein reines Gewissen.
Ob Sie je Ihre falschen Informationen hinterfragt haben?
Ernsthaft?
Obwohl Sie wohl manchmal schier verzweifelt haben müssen.
Dass ich Ihnen immer wieder durch die Netze ging.
Die Sie für mich ausgelegt hatten.
Sorgfältig.
Ausgeklügelt.
Herrgott, wie konnte Ihr Plan nur scheitern?
Aus einem einfachen Grund.
Weil Sie nicht Gott sind.
Obwohl Sie sich durchaus berufen fühlten.
Gott zu spielen.
Nicht nur bei mir.
Ich gelangte unversehrt durch Ihre Fallen.
Sie begriffen nicht warum.
Und als Sie zu Ihrem schwersten Schlag ausholten.
Brachte ich Sie zum Weinen.
Sie verloren beinahe Ihre Fassung.
Neben mir.
Und mir war nicht klar warum…

Irgendwann durchschaute ich die Farce doch.
Es dauerte sehr lange.
Und ich habe Sie verflucht.
Ob Ihrer Feigheit.
Ob Ihrer Charakterlosigkeit.
Sie haben sich selbst demaskiert mit Ihrer Flucht vor der Wahrheit.
Nichts an Ihnen ist echt und gut.
Gar nichts.
Sie wollen sich nur als die barmherzige Samariterin sehen.
Obwohl Sie eindeutig eine Pharisäerin sind.
Gottlos, wohlgemerkt.
Aber dieselben Muster…
Ich habe Sie verflucht.
Der Hass brannte lange in mir.
Sehr lange.
Aber Sie haben mich nicht gebrochen.
Nein.
Trotz des Unrechts, das Sie auf mir sitzen ließen.
Im Grunde sind Sie ein armes Schwein.
Sie brauchen das Gefühl gebraucht und verehrt zu werden.
Ihre Kinder leben aber längst ihr eigenes Leben.
Ohne Sie.
Und Sie holen sich die fehlende Verehrung bei den armen Teufeln.
Die sich noch mieser fühlen als Sie selbst.
Sie umgeben sich mit dem Nymbus der edlen, selbstlosen Retterin.
Und heischen nach Bewunderung…

Sie haben verloren.
Sie wissen es längst.
Ich sollte Ihr Meisterstück werden.
Ihr größter Triumph.
Aber Sie scheiterten.
Weil mich ein gütiges Geschick bewachte.
Und weil Sie zu weit gegangen sind.
Viel zu weit.
Sie konnten die Folgen für sich kaschieren.
Das Schlimmste mit Erfolg bemänteln.
Vermutlich sind Sie angesehener denn je.
Falls Sie nicht eine Fehlkalkulation wie ich sie zur Strecke gebracht hat.
Es kümmert mich nicht mehr so viel.
Nein.
Weil mir mehr und mehr klar wurde.
Sie haben verloren.
Vor angemessenen Konsequenzen haben Sie sich gedrückt.
Aber der Verlierer bleiben Sie trotzdem.
Ich bin die Narbe, die Sie am meisten schmerzt.
Und das genieße ich von Herzen.
Vergessen Sie mich nicht, ja?

Gewidmet C.-A. G.

Vivienne/Gedankensplitter

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