Da liegt es.
Das kleine Sackerl.
Mit Schleife.
Drei Stück Konfekt.
Darin.
Dunkle Schokolade.
Helle Schokolade.
Fettglasur.
Ich fixiere den Konfekt.
Spüre.
Wie mir das Wasser zusammenläuft.
Im Mund.
Dann drehe ich mich weg.
Und seufze.
Was fällt mir nur ein!
So denke ich.
Was fällt mir nur ein!
Eine Freundin.
Sie hat ihn mir mitgebracht.
Den Konfekt.
Als wir uns trafen.
Ich höre das Knistern.
Des Sackerls.
Ständig.
Und wieder läuft es mir zusammen.
Das Wasser.
Im Mund.
Als wäre ich.
Der Pawlow’sche Hund.
Ich schließe die Augen.
Spüre den zarten Geschmack.
Fühle die Schokolade schmelzen.
Auf der Zunge.
Ein bizarres Lustgefühl in mir.
Ich wende mich zum Sackerl.
Konfekt.
Köstlicher Genuss.
Und drei solche Stücke.
Das ist doch nichts!
Oder?
Bist du verrückt geworden!
Tauchen die Gedanken auf.
Erneut.
Untersteh dich!
Willst du wieder ganz fett werden?
So wie früher?
Ich schlucke.
Das Wasser hinunter.
Das in meinem Mund steht.
Es stimmt ja.
Drei Stück Konfekt.
Drei Tage hungern.
Habe ich das vergessen?
Der Konfekt.
Er wandert in die Lade.
Aber ich sehe ihn trotzdem.
Fast ständig.
In Tagträumen.
Und immer.
Steht mein Mund voller Wasser.
Und ich spüre den feinen Geschmack.
Fast.
Als würde ich ihn wirklich essen.
Den Konfekt.
Konfekt.
Wie eine Versuchung.
Süß und verführerisch.
Und doch auch…
Sünde.
Ja.
Sünde.
Für die ich bestraft werde.
Mit mehr Gewicht.
Mit Fettzellen.
Die sprießen.
Wie Unkraut!
Das ist es nicht Wert!
Schreie ich.
Und kaue Zwieback.
Wie zum Protest.
Zwieback.
Trocken.
Knusprig.
Langweilig im Geschmack.
Macht nicht dick!
Das will ich doch!
Oder?
Vivienne/Gedankensplitter
