Und wo warst du? – Gedankensplitter

Liebe lässt sich nicht zwingen.
Ich weiß.
Auch ich habe schon Gefühle nicht erwidert.
Man hat mich geliebt.
Aber ich empfand nicht dasselbe…
Warum also dir böse sein?
Warum dir grollen?
Das dachte ich lange.
Als ich noch auf dich wartete…
Ich wollte dich so sehr.
Ich hatte dich sehr lieb.
Wirklich lieb.
Ich lebte auf in deiner Gegenwart.
Und ich genoss jede Minute mit dir.
Aber du?
Du hast dich nicht geöffnet.
Eine Mauer stand immer zwischen uns.
Eine Mauer der Kälte.
Ich wollte sie nicht sehen.
Aber ich lief immer wieder dagegen…

Irgendwann wurde ich krank.
Deinetwegen.
Und aus Hunger nach Liebe.
Nach deiner Liebe.
Aber wie ich so dalag in meinem Bett.
Fiebernd und verzweifelt.
Sah ich plötzlich klar.
Du liebst mich nicht!
Es stand in meinem Kopf.
In dicken Lettern.
Du liebst mich nicht.
Ich begriff es das erste Mal.
Und ich weinte nur mehr.
Aus Kummer.
Und aus Verzweiflung.
Und ich rief dich an.
Mitten in der Nacht.
Aber dein Handy war abgestellt.
Ich hörte nur deine Stimme auf dem Anrufbeantworter…

Ich begann zu reden.
Trotzdem.
Immer lauter.
Immer schneller.
Dazwischen weinte ich.
Ich erzählte dir alles.
Von meinem vergeblichen Hoffen.
Und dass ich dich lieben würde.
So sehr…
Ich weinte noch immer.
Als ich dir alles gesagt hatte.
Ich weinte Stunden.
Ich schlief ein.
Und träumte, du würdest zu mir kommen.
Du würdest mich trösten.
Meine Hand nehmen.
Und mir Mut machen.
Du wärst nicht mein Liebster.
Aber mein Freund…

Du bist nicht gekommen.
Genau genommen hast du nie mit mir darüber gesprochen.
Über die Tiefe meiner Gefühle.
Und meinen Kummer…
All das war dir wahrscheinlich egal.
Du hast nichts für mich empfunden.
Gar nichts.
Und mich zu trösten.
Mir liebe Worte zu sagen.
Auch wenn du mich nicht liebtest…
Das lag dir nun mal nicht…
Ich bin darüber hinweggekommen.
Und ich fühle nichts mehr für dich.
Nicht das Schlimmste.
Selbst wenn wir uns sehen…
Im Grunde bist du kalt.
Ich habe in der Krankheit begriffen.
Und wenn du jetzt manchmal dastehst und mich bittest…
Ich weiß.
Es geht nicht um dich.
Es geht um einen lieben Menschen, den du kennst.
Er hatte Pech.
Er braucht Beistand und gute Worte…
Und deine Augen fragen mich jedes mal wieder…
Warum?
Warum lässt du mich in Stich?
Ich lache bitter.
Was weiß du schon?
Wo warst denn du?
In jener Nacht, als ich dich gebraucht hätte?
Sag es mir.
Und du gibst dir meine Antwort!
Ich habe viel gelernt von dir…

Gewidmet A.G., für dich! J

Vivienne/Gedankensplitter

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