Gefühllos – Aus dem Hinterhof der Seele

Er sog.
An der Zigarette.
Im Pausenraum.
Wenn er ehrlich war.
Seit zwei Wochen schon.
Rauchte er.
Fast zwei Päckchen.
Am Tag.
Er musste sich drosseln.
Sagte er sich.
Immer wieder.
Aber wie?
Seine Gedanken…
Ein einziges Chaos.
Er…
Konnte es nicht glauben.
Nach wie vor nicht.
Sie waren.
Doch beisammen.
Seit über sechs Jahren!
Wollten sie nicht heiraten?
Irgendwann?
In den nächsten Jahren?
Fix?
Dann?
Wenn sie sich?
Die größere Wohnung leisten konnten?
Und jetzt das!

Sie rief an.
Ein paar Mal am Tag.
Meistens.
Aber.
Er hob nicht mehr ab.
Schaltete.
Das Handy lautlos.
Nein.
Er.
Wollte nicht reden.
Mit ihr.
Nicht heute.
Nicht morgen…
Wer weiß.
Wann wieder!
Wie?
Sollte es?
Weitergehen?
Mit ihnen beiden?
Wie?
Gab es?
Noch eine Basis?
Überhaupt?
Wenn er ehrlich war.
Er.
Konnte es sich nicht vorstellen.
Nicht mehr.
Obwohl.
Sein Freund geraten hatte.
Tu nichts Unüberlegtes!

Noch eine Zigarette.
Er hatte leicht reden.
Sein Freund.
Ja.
Er.
War verheiratet.
Zwei Kinder.
Er hatte leicht reden…
Zeit wieder weiterzuarbeiten.
Er konnte.
Nicht ewig hier stehen.
Und rauchen…
Nach der Arbeit.
Würde er wieder.
Zu seiner Mutter fahren.
Er hatte ihr.
Nichts erzählt davon.
Und gelogen.
Warum er.
Nicht daheim schlief…
Er lachte bitter.
Seine Mutter.
Sie würde nur weinen.
Wenn sie es wüsste.
Sie war.
So religiös…
Religiös.
War er auch.
Zweifellos.
Darum.
Hatte es ihn.
Auch so getroffen.
So sehr…
Seine Freundin.
Sie hatte das gewusst.
Trotzdem…
Ja.
Sie hatten.
Viel gestritten.
Die letzten Wochen.
Und wohl auch Monate.
Sehr harmonisch.
War sie nicht gewesen.
Die Beziehung.
Und dennoch.
Was?
Um Himmels Willen?
War in sie gefahren?

Endlich Feierabend!
Und wieder der Griff.
Zur Zigarette.
Er ging.
Aus der Firma.
Rauchend.
Stieg ins Auto.
Lenkte es weg.
Vom Firmenparkplatz…
Kinder.
Immer schon.
Hatte er sich.
Welche gewunschen.
Und eigentlich.
Hatte er dasselbe angenommen.
Von seiner Freundin…
Ein Irrtum.
Vor zwei Wochen.
Hatten sie.
Abend gegessen.
In der Küche.
Seine Freundin.
Und er.
Und auf einmal.
Da hatte sie gesagt.
Ich bin schwanger…
Er war aufgesprungen.
Hatte nicht gewusst.
Was er sagen sollte.
Bis sie fortfuhr.
Ich lasse es abtreiben.
Wir streiten doch ständig.
Und ein Kind.
Würde es.
Nur schlimmer machen.
Es ist.
Nicht die richtige Zeit dafür!

Sie hatten gestritten deswegen.
Die halbe Nacht.
Wenn er ehrlich war.
In diesen Stunden.
Hatte er mehr gelernt über sie.
Als.
In den sechs Jahren zuvor.
Sie war so kalt!
Als würde sie!
Von einer Fliege sprechen.
Keine Skrupel.
Das eigene Kind.
Zu töten.
Weil es nicht passte!
Aber?
War es nicht ihr Kind?
Das von ihnen beiden?
Er hatte sie das gefragt.
In jener Nacht.
Da hatte sie gelacht.
So hart.
Dass es ihm.
Weh getan hatte.
Es ist mein Bauch.
Und du.
Hast da nicht.
Zu bestimmen…
Ich entscheide!
Ende letzter Woche.
Hatte sie den Termin gehabt.
In der Klinik.
Und.
Es hatte ihr.
Nichts ausgemacht.
Nicht das Geringste.
Seine Freundin.
Eiskalt.
Und völlig gefühllos…
Es hatte.
Dieses Kind gebraucht.
Dieses ungeplante.
Um das zu begreifen…

Vivienne

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