Gedemütigt – Gedankensplitter

Else saß…
In der Küche.
Am Esstisch.
Lustlos.
Löffelte sie..
In der Gemüsesuppe.
Fast 18:00 Uhr.
Horst war…
Noch immer nicht daheim.
In der Arbeit war.
Nicht mehr viel los.
Aber selbst…
Mit den Kolleginnen.
Zu schäkern.
War ihm wichtiger.
Als heimzukommen.
Zu reden mit ihr.
Beim Abendessen…
Nein.
Das machte er.
Schon lange nicht mehr.
Und sie wusste.
Ganz genau.
Dass er sie…
Betrog.
Immer wieder.
Einige Zeit hatte er.
Sogar.
Eine Freundin.
In seiner Abteilung.
Sie hatte nämlich.
Einmal.
Ein Telefonat von ihm.
Mitbekommen.
Da hatte sie.
Bescheid gewusst.
Aber sie hatte.
Nichts gesagt.
Geahnt wohl schon.
Eine ganze Weile.
Ein langes, blondes Haar.
Auf der Jacke.
Ein wenig Lippenstift.
Auf dem Kragen…

Nein.
Sie war nicht dumm.
Aber…
Zutiefst verletzt.
Und trotzdem.
Wusste sie nicht.
Was sie tun sollte.
Ohne ihren Horst.
35 Jahre verheiratet.
Drei Kinder.
Horst war.
Kalt geworden.
Und so verhielten sich.
Auch die Kinder.
Die lebten.
Ihr eigenes Leben.
Kamen höchstens.
Wenn sie Geld.
Brauchten.
Und die Jüngste.
Amelie.
Hatte einmal gemeint.
Verlass ihn doch!
Dem bist du…
Ganz egal!
Das stimmte wohl.
Aber irgendwo.
Eine kleine Wohnung.
Ganz für sich.
Da wäre es.
Nicht anders gewesen.
Und Horst hätte nur.
Gelacht.
Jetzt ist sie weg.
Die Alte!

Sie war krank.
Seelisch.
Depressionen.
Holte vom Hausarzt.
Die Tabletten.
Regelmäßig.
Er empfahl ihr.
Einen Psychiater.
Aber sie hatte so.
Ihre Vorbehalte.
Vogeldoktor!
Hatten die Eltern.
Immer gesagt.
Wenn die Rede war.
Von Seelisch Kranken.
Und Horst?
Der hätte nur.
Gespottet über sie.
Als er 50  geworden war.
Hatte er sich.
Irgendwie verwandelt.
Eitler.
Schlanker.
Als müsste er.
Der Welt.
Noch etwas beweisen.
Sie selber hatte.
Auf einen…
Gemeinsamen Lebensabend.
Gehofft.
Beschaulich.
Gemütlich…

Das war Horst.
Viel zu wenig!

Vivienne/Gedankensplitter

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